Dissertation - Jacobs University
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Theoretische Grundlagen der Studie<br />
(meta-)kognitive Prozesse verantwortlich gemacht (z. B. Lernprozesse während der<br />
Interaktion), aber auch sozial-motivationale Prozesse (z. B. erhöhte Aufmerksamkeit,<br />
positive Gefühle) (Überblick bei Meegan & Berg, 2002; Staudinger, 1996b). In<br />
einigen Untersuchungen wurden auch die Kollaboration behindernde Faktoren<br />
identifiziert (Staudinger, 1996b; Strough, Berg, & Sansone, 1996).<br />
Ein Studie von Staudinger und Baltes (1996a) soll den Ansatz, bei welchem<br />
die individuelle Leistungsfähigkeit nach einer vorausgehenden Interaktion untersucht<br />
wird, exemplarisch verdeutlichen. Untersucht wurden natürliche Dyaden im Alter von<br />
20-70 Jahren, die nach dem Kriterium ausgewählt wurden, dass sie normalerweise<br />
miteinander alltägliche Lebensprobleme besprachen. Es zeigte sich in einer<br />
Experimentalreihe, dass eine bestimmte Art der Kollaboration mit einer vertrauten<br />
Person vor der Beantwortung eines Lebensdilemmas die weisheitsbezogene Leistung<br />
signifikant um eine Standardabweichung erhöhte. Die Autoren argumentieren, dass<br />
durch die Kollaboration Ideen und Strategien aktiviert und neue Ideen entwickelt<br />
werden und gleichzeitig auch Gedächtnis- und Wissenslücken kompensiert sowie<br />
Fehler bezüglich des Denkens und Problemlösens schneller erkannt werden (siehe<br />
auch Staudinger, 1996b). Einen weiteren Befund, nämlich den, dass darüber hinaus<br />
ältere Menschen mehr als junge Menschen von der Kollaborationsbedingung<br />
profitierten, wird darauf zurückgeführt, dass ältere Menschen über ein größeres<br />
Ausmaß an latenten Wissenskörpern verfügen, welche in einer Interaktion leichter<br />
aktiviert werden, und zudem Interaktionen aufgrund höherer sozialer Kompetenz<br />
besser für sich nutzen können.<br />
Die Arbeiten von Dixon und seinen Mitarbeitern (Überblick bei Dixon &<br />
Gould, 1996) verdeutlichen exemplarisch den Ansatz, bei welchem die<br />
gruppenbezogene Leistungsfähigkeit jüngerer und älterer Menschen im Vordergrund<br />
steht. In mehreren Gedächtnisstudien, in denen die Inhalte von Geschichten erinnert<br />
werden sollten, schnitten sowohl jüngere als auch ältere Dyaden besser ab als<br />
Monaden. Außerdem zeichnete sich über die Studien hinweg ab, dass ältere sich<br />
vertraute Dyaden (Eheleute) normative Altersdefizite durch interaktive Expertise<br />
kompensieren können. Dafür wurden sowohl „transaktive Gedächtnisstrukturen“, die<br />
sich vertraute Dyaden mit in die Interaktion hineintragen, wie auch wechselseitige<br />
sozial-emotionale Unterstützung verantwortlich gemacht. Neueste sozialkollaborative<br />
Studien weisen aber auch auf Interaktionsgewinne mit fremden<br />
Kollaborationspartnern hin. In einer Studie von Gould, Osborn, Krein und Mortenson<br />
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