Dissertation - Jacobs University
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Diskussion und Ausblick<br />
symbolischen Verlängerung des eigenen Lebens über den Tod hinaus weniger „stark“<br />
gegeben ist, und auch weil – auf der Ebene des Expertiseerlebens – der Vorsprung an<br />
Wissen im Bereich existentieller Fragen deutlich geringer ausfällt (Staudinger &<br />
Baltes, 1996b). Zusätzlich sollte generatives Verhalten gegenüber G2-<br />
Interaktionspartnern aufgrund des geringen Altersunterschieds gesellschaftlich<br />
vergleichsweise „unerwünscht“ sein. Einen empirischen Hinweis für die Annahme,<br />
dass im vorliegenden Paradigma die Effekte für Generativität in einer G1-G2-<br />
Kontrollgruppe geringer als in einer G1-G3-Kontrollgruppe ausfallen sollten, liefert<br />
die in Kapitel 3.2.2 beschriebene Studie von Adams et al. (2002). Diese fanden, dass<br />
ältere Frauen in einer G1-G3-Interaktion eine bessere Gedächtnisleistung zeigten als<br />
Frauen in einer G1-G2-Kontrollgruppe.<br />
Bei Jugendlichen wäre zunächst einmal durchaus zu erwarten, dass die G2-<br />
G3-Interaktion bei der Aufgabe Lebensproblem Exploration aktiviert, weil Personen<br />
im mittleren Erwachsenenalter hier einen Erfahrungsvorsprung gegenüber<br />
jugendlichen Personen aufweisen. Anzunehmen ist allerdings, dass das Ausmaß der<br />
Exploration aufgrund des vermuteten Autonomiekonfliktes mit der Elterngeneration<br />
geringer ausfallen sollte und auch, weil Lebenserfahrung und Weisheit als Merkmal<br />
des Alters betrachtet wird (z. B. Heckhausen et al., 1989). Einen Hinweis für die<br />
Annahme, dass bei Verwendung des gleichen experimentellen Paradigmas die Effekte<br />
für Generativität in einer G2-G3-Kontrollgruppe geringer als in einer G1-G3-<br />
Kontrollgruppe ausfallen sollten, liefert die in Kapitel 3.2 beschriebene Studie von<br />
Mergler et al. (1985). In dieser Studie wiesen junge Menschen eine höhere<br />
Gedächtnisleistung für von älteren Personen vorgelesene narrative Erzählungen auf<br />
als für Erzählungen, die von Personen des jungen und mittleren Erwachsenenalters<br />
vorgelesen wurden.<br />
Insgesamt betrachtet müsste der Versuchsplan der vorliegenden<br />
experimentellen Studie also um zwei altersheterogene Kontrollgruppen erweitert<br />
werden, um zuverlässig sagen zu können, dass die in dem Arbeitsmodell postulierten<br />
Effekte auch wirklich spezifisch für die Interaktion zwischen älteren und adoleszenten<br />
Menschen sind.<br />
9.4.5 Überprüfung des zeitlichen und inhaltlichen Transfers der Befunde<br />
Zunächst einmal kann angenommen werden, dass die Effekte der experimentellen<br />
Manipulation aufgrund des motivationalen Charakters von Generativität und<br />
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