11.03.2014 Aufrufe

Dissertation - Jacobs University

Dissertation - Jacobs University

Dissertation - Jacobs University

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die vorliegende Studie<br />

und den gemachten Erfahrungen an junge Menschen weiterzugeben. Nach dem<br />

Arbeitsmodell drückt sich dies für die älteren Personen darin aus, dass es ihnen im<br />

Austausch mit Jugendlichen prinzipiell sehr wichtig ist, im Laufe ihres Lebens<br />

erworbenes Erfahrungswissen an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben und<br />

sie zu unterstützen. Unter der Bedingung, dass der situative Kontext bzw. der<br />

Interaktionsgegenstand es erlaubt, dass ältere Menschen Erfahrungswissen tatsächlich<br />

weitergeben können, sollte eine solche Situation mit dem Erleben von<br />

Selbstbestätigung sowie dem Erleben von Fürsorge, Offenheit und Solidarität<br />

gegenüber dem Jugendlichen einhergehen. In dem Arbeitsmodell wird angenommen,<br />

dass diese psychologische Konstellation dann u. a. zu erhöhter kognitiver<br />

Leistungsfähigkeit und hoher kognitiv-affektiver Komplexität führt. Komplementär<br />

dazu trifft die G1-G3-Konstellation für den Fall, dass ältere Menschen Lebenswissen<br />

weitergeben können, auf Seiten der Jugendlichen auf das zentrale Motiv der Identität<br />

und die damit verbundene Suche nach Informationen, die für die Bildung einer<br />

Identität und den Umgang mit Herausforderungen in der Zukunft nützlich sein können<br />

(Exploration). Für den Fall, dass die ältere Person Erfahrungswissen weitergeben<br />

kann, sollte sich dieses Motiv in hohem Interesse und Aufmerksamkeit gegenüber<br />

dem älteren Menschen ausdrücken. Auf der Ebene des sozialen Erlebens sollte eine<br />

solche Situation bei den Jugendlichen eine durch Gemeinschaft und Fürsorglichkeit<br />

charakterisierte mentale Repräsentation der älteren Person und der Beziehung<br />

begünstigen. In dem Arbeitsmodell wird angenommen, dass sich die so<br />

charakterisierte Personen- bzw. Beziehungsrepräsentation u. a. in prosozialem<br />

Verhalten und kommunalen Zielen äußert.<br />

2. Situative/gesellschaftliche Ebene der G1-G3-Interaktion: Zentralen Stellenwert in<br />

dem Arbeitsmodell hat die Annahme, dass bestimmte soziale Kontexte die Entstehung<br />

der motivationalen Ebene begünstigen, während andere Kontexte abträglich für deren<br />

Entstehung sind. Begünstigende Kontextfaktoren sind danach solche, in denen die<br />

älteren Personen den Erfahrungsvorsprung haben, und zwar insbesondere Situationen,<br />

in denen es um Lebenswissen und –erfahrung geht (siehe Kapitel 3, 4.1). Der<br />

motivationalen Konstellation abträgliche Kontextfaktoren sind dagegen thematische<br />

Kontexte bzw. Interaktionsgegenstände, bezüglich derer nicht die älteren Personen,<br />

sondern die Jugendlichen den Erfahrungsvorsprung haben. Besonders stark ungünstig<br />

sollten sich Kontexte auswirken, die Anforderungen stellen, in denen ältere Menschen<br />

76

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!