Dissertation - Jacobs University
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Generationenbeziehungen im Kontext von Entwicklungsaufgaben und Altersstereotypen<br />
wurde, wie wenn ihnen dieser als „Test zur Erfassung der Lernfähigkeit“ angekündigt<br />
wurde.<br />
Es ist jedoch davon auszugehen, dass die behavioralen Effekte der Aktivierung<br />
von Altersstereotypen nicht immer assimilativer Art sind. So blieb in den Studien von<br />
Levy (1996) und Levy, Ashman und Dror (1999-2000, zitiert nach Levy, 2003) der<br />
Assimilationseffekt bei jungen Teilnehmern bei Priming mit einem positiven<br />
Altersstereotyp aus. Bei Priming mit einem negativen Altersstereotyp blieb der<br />
Assimilationseffekt aus, und es zeigte sich sogar ein schwacher Trend hin zu einem<br />
Kontrasteffekt, d. h. ein Verhalten, welches inkonsistent zu dem negativen<br />
Altersstereotyp war. Dies deutet auf die Wichtigkeit der Selbst-Relevanz bei dem<br />
Operieren der Selbststereotype hin. Das bedeutet, es entsteht kein Assimilationseffekt<br />
oder sogar ein Kontrasteffekt, wenn die Stereotypeninformation als<br />
Vergleichsstandard genutzt wird und als ausreichend diskrepant von eigenen<br />
derzeitigen Selbst wahrgenommen wird (Dijksterhuis, Spears, & Lepinasse, 2001;<br />
Wheeler & Petty, 2001). In diesem Sinne zeigten sich dann auch deutlichere<br />
Kontrasteffekte in Studien, bei welchen die Teilnehmer durch die<br />
Versuchsbedingungen mit einem Exemplar geprimed wurden (Dijksterhuis et al.,<br />
1998) oder wenn stereotypbezogene Personen als Outgroup-Mitglieder kategorisiert<br />
wurden (Schubert & Häfner, 2003). Kontrasteffekte wurden bisher nur in<br />
sozialpsychologischen Studien mit jungen Teilnehmern gezeigt. Es ist allerdings<br />
davon auszugehen, dass sich dieser Effekt prinzipiell auch bei älteren Menschen<br />
nachweisen lässt, wenn sich die ältere Person von der Stereotypeninformation<br />
abgrenzen kann.<br />
Zusammenfassung. Zusammenfassend zeigt der vorliegende Literaturüberblick, dass<br />
es im Zuge der Aktivierung eines negativen wie positiven Altersstereotypes zu einem<br />
Assimilationseffekt seitens der älteren Person kommt, wenn die Person sich nicht von<br />
der Stereotypinformation abgrenzen kann. Wird aber eine „initiale<br />
Differenzhypothese“ (Wentura & Rothermund, 2005) angeregt, ist anzunehmen, dass<br />
Assimilationseffekte ausbleiben oder es sogar zu Kontrasteffekten kommt. In Kapitel<br />
4.3 wird diskutiert werden, inwiefern diese Prozesse in einer konkreten<br />
Interaktionssituation zum Tragen kommen sollten.<br />
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