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Dissertation - Jacobs University

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Diskussion und Ausblick<br />

9.4.3 Generalisierbarkeit der Befunde auf Personen mit anderem<br />

Bildungsstatus<br />

Die Stichprobe der Jugendlichen war auf Gymnasiastinnen beschränkt. Wie in Kapitel<br />

7.6.2 ausgeführt, ergab sich diese Eingrenzung des Bildungsspektrums der<br />

Teilnehmerinnen aus der Notwendigkeit, die ceteris-paribus-Klausel zu gewährleisten.<br />

Daher muss man sich die Frage stellen, ob die Ergebnisse auch auf Jugendliche mit<br />

einem anderen Bildungshintergrund bzw. für Jugendliche anderer Schulformen<br />

(Gesamt-, Real- und Hauptschule) generalisierbar sind. Wie bereits erläutert, handelt<br />

es sich bei Identitätsbildung bzw. Exploration um ein universelles Motiv im<br />

Jugendalter. Gleichzeitig sollten Gymnasiasten aber über psychologisch relevante<br />

Merkmale verfügen, die im thematischen Setting der Experimentalbedingung<br />

(Aufgabe Lebensproblem) exploratives Erleben und Verhalten verstärken. Dazu<br />

gehören insbesondere sprachliche Fähigkeiten, um die Problemstellung zu verstehen<br />

und Informationen von der älteren Gesprächspartnerin einholen zu können, sowie die<br />

Kompetenz, über abstrakte Themen zu sprechen. Von diesen psychologischen<br />

Merkmalen kann angenommen werden, dass sie dazu beitragen, dass eine adoleszente<br />

Person in der Lage ist, das Gespräch in der Situation so zu gestalten, dass sie davon<br />

profitieren kann, aber auch, dass sich die ältere Person in ihrer Ratgeberposition<br />

bestärkt fühlt und dadurch motiviert ist, sich generativ zu verhalten. Daher lässt sich<br />

spekulieren, dass im Rahmen des experimentellen Paradigmas der vorliegenden<br />

Studie die Effekte der Intervention bei Jugendlichen mit höherem Bildungsgrad u. U.<br />

stärker ausfallen als bei Jugendlichen mit niedrigerem Bildungsgrad.<br />

Das Bildungsniveau der älteren Stichprobe war mittel bis hoch im Vergleich<br />

zur Population älterer Frauen dieser Kohorte. Ähnlich wie bei Identitätsbildung bzw.<br />

Exploration sollte es sich bei Generativität zwar um ein universelles Motiv handeln,<br />

gebildete Personen sollten aber über psychologisch relevante Merkmale verfügen, die<br />

Generativität in der Experimentalbedingung verstärken könnten. In Kapitel 4.1.1<br />

wurde dargestellt, dass die Manifestation von Generativität voraussetzt, dass die ältere<br />

Person das Gefühl hat, Wissen bzw. Fähigkeiten anbieten zu können, und dass<br />

gebildete Frauen außerdem ein höheres Ausmaß an Generativität als weniger<br />

gebildete Frauen aufweisen. Es könnte daher unter Umständen sein, dass gebildetere<br />

Frauen in der Experimentalbedingung stärker das Gefühl haben, etwas weitergeben zu<br />

können als weniger gebildete Frauen. Dieser für Bildung vermutete Effekt sollte im<br />

Übrigen durch die Selbstselektion der Stichprobe noch verstärkt sein, da nur<br />

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