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Dissertation - Jacobs University

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Generationenbeziehungen im Kontext von Entwicklungsaufgaben und Altersstereotypen<br />

generativen Plänen und Zielen aufwiesen als die jüngeren Erwachsenen. Ebenfalls<br />

wie bei McAdams et al. (1993) zeigte sich auch, dass die älteren Erwachsenen ein<br />

niedrigeres Ausmaß an „generative concerns“ aufwiesen als die jüngeren bzw.<br />

„mittelalten“ Erwachsenen. Die älteren und „mittelalten“ Erwachsenen zeigten<br />

darüber hinaus das stärkste Ausmaß an unbezahlter Hilfe und emotionaler<br />

Unterstützung. Außerdem zeigte sich, dass sich die älteren Erwachsenen selbst stärker<br />

als fürsorglich, weise und wissend bezeichneten als die „mittelalten“ und jüngeren<br />

Erwachsenen. Keyes und Ryff (1998) fanden weiterhin, dass die Ausprägung einiger,<br />

wenn auch nicht aller Generativitätsaspekte neben dem Alter auch in erheblichem<br />

Maße von Bildung und Geschlecht und deren Wechselwirkung beeinflusst ist.<br />

Beispielsweise wiesen die gebildeteren Teilnehmer ein stärkeres Ausmaß an „civic<br />

obligations“ auf als weniger gebildete. In der gleichen Studie zeigte sich auch, dass<br />

Frauen in allen Generativitätsfacetten (mit Ausnahme von unbezahlter Hilfe) das<br />

höchste Ausmaß an Generativität aufwiesen. Die gefundenen<br />

Geschlechterunterschiede können vor dem Hintergrund geschlechterrollentypischer<br />

Erwartungen interpretiert werden (siehe z. B. Barbee & Cunningham, 1993). Dabei<br />

zeichnete sich eine Interaktion zwischen Bildung und Geschlecht an und zwar derart,<br />

dass gebildete Frauen ein höheres Ausmaß an Generativität aufwiesen als weniger<br />

gebildete Frauen, während bei Männern Bildung keinen Einfluss hatte. Andere<br />

Studien fanden dagegen einen nur moderaten Zusammenhang zwischen Bildung und<br />

Generativität und keine Geschlechtereffekte (siehe McAdams, 2001). Der Wert dieser<br />

Studien sollte allerdings im Vergleich zu der Studie von Keyes und Ryff (1998)<br />

aufgrund der geringen Stichprobengröße und -repräsentativität als vergleichsweise<br />

gering eingestuft werden.<br />

Neben den beiden berichteten Studien liefert die Studie von Sheldon und<br />

Kasser (2001) querschnittliche Hinweise auf den Verlauf von Generativität. Die<br />

Autoren fanden an einer Stichprobe von 108 Personen im Alter von 17-82 Jahren<br />

unter Verwendung des erwähnten Verfahrens von Emmons einen starken linearen<br />

(und nicht curvilenearen) Anstieg an generativen Zielen.<br />

Aufgrund der dargestellten Studien lässt sich nur ein vorläufiges Fazit ziehen.<br />

Berücksichtigt werden muss, dass die untersuchten Stichproben sich in ihrer<br />

Alterszusammensetzung, den verwendeten Maßen und soziodemographischen<br />

Merkmalen unterscheiden. Zusammenfassend deutet sich das Entwicklungsmuster an,<br />

dass bei älteren Menschen (zumindest bis Anfang des 8. Lebensjahrzehntes) trotz der<br />

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