Dissertation - Jacobs University
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Anhang<br />
Anhang F: Materialien für Rater-Training für kognitivaffektive<br />
Komplexität<br />
Arbeitsdefinition von kognitiv-affektiver Komplexität:<br />
Ausmaß an komplexen, multivalenten Repräsentationen (Definition in Anlehnung an<br />
Labouvie-Vief)<br />
Operationale Definition von kognitiv-affektiver Komplexität mit Bezug auf die<br />
Antwort auf das vorgegebene Szenario („Fremde Stadt“):<br />
Das Ausmaß an komplexen, multivalenten Repräsentationen manifestiert sich in der<br />
Antwort in einer Story, welche durch eine gleichzeitige Fokussierung der<br />
aktiven/explorativen und passiven/erzwungenen Rolle der fiktiven älteren Person<br />
sowie von positiven Gedanken/Gefühlen und negativen Gedanken/Gefühlen der<br />
älteren fiktiven älteren Person gekennzeichnet ist.<br />
einfach<br />
gering<br />
komplex<br />
moderat<br />
komplex<br />
hoch<br />
komplex<br />
Rating 1: „einfach“<br />
Die Story ist global-einseitig und ohne Dynamik. Das Ausgangsszenario und das<br />
Endszenario sind in sich einfach und stehen in konsistentem Verhältnis zueinander. Es<br />
wird nur entweder<br />
- ein positives Ausgangsszenario (aktive, explorative Rolle der Person,<br />
Verhalten) und gleichzeitig ein positives Endszenario (positive Gedanken bzw.<br />
Gefühle) oder<br />
- ein negatives Ausgangsszenario (passive, erzwungene Rolle des Individuums)<br />
und gleichzeitig ein negatives Endszenario (negative Gedanken bzw. Gefühle)<br />
genannt.<br />
Es findet kein dynamischer Wandel innerhalb der Story statt. Die Story wendet sich<br />
nicht von der aktiven, explorativen Rolle hin zu negativen Gedanken/Gefühlen oder<br />
von der passiven, erzwungenen Rolle hin zu positiven Gedanken/Gefühlen. Die Story<br />
hat auch kein offenes Ende und es werden keine komplexen bzw. „bittersüßen“<br />
Gefühle (z. B. Sehnsucht, Ambivalenz) genannt.<br />
Prototypisches Beispiel für Rating 1:<br />
Beispiel 1:<br />
Ausgangsszenario: Die Frau macht Urlaub mit einer Reisegruppe, in der sich viele ihrer Freundinnen<br />
und Freunde befinden. Sie wollte immer schon einmal in die Stadt fahren.<br />
Endszenario: Sie ist glücklich und froh und denkt sich „Wie schön, all dies zu erleben!“.<br />
Beispiel 2:<br />
Ausgangsszenario: Die Frau hat einen Unfall mit dem Auto. Ein Fahrer ist ihr bei überhöhter<br />
Geschwindigkeit hinten aufgefahren und jetzt muss sie in einem Hotel in der Stadt übernachten.<br />
Endszenario: Sie ist ängstlich und einsam und denkt sich, warum immer ihr solche Dinge passieren<br />
müssen.<br />
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