Dissertation - Jacobs University
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Generationenbeziehungen im Kontext von Entwicklungsaufgaben und Altersstereotypen<br />
Generationen andererseits als Ausgangspunkte für eine differenziertere Betrachtung<br />
unterschiedlicher Dimensionen von Generativität. In der Betrachtungsweise der<br />
Autoren entwickelt sich aus der Interaktion dieser beiden „Generativitäts-Quellen“ im<br />
Laufe der Entwicklung ein bewusstes Anliegen, Verantwortung zu übernehmen und<br />
für nachfolgende Generationen Sorge zu tragen. Diese allgemeinen „generative<br />
concerns“ bilden dann die Ausgangsbasis für konkretere Pläne und Ziele, jüngere<br />
Menschen zu unterstützen („generative committment“) und die eigene<br />
Lebensgeschichte zu erzählen („generative narration“). Insgesamt betrachtet werden<br />
in dem Ansatz von McAdams und de St. Aubin (1992) damit motivationale Aspekte<br />
der Generativität von stärker realisationsbezogenen Aspekte der Generativität<br />
unterschieden. Ausgehend von der Unterscheidung zwischen generativer Motivation<br />
und Realisation zeigt eine weitere Studie von de St. Aubin und McAdams (1995) im<br />
Übrigen, dass generative Motivation und generative Realisation positiv mit Offenheit<br />
für neue Erfahrungen und Extraversion korrelierte; generative Motivation stand<br />
darüber hinaus allerdings auch noch in positivem Zusammenhang mit sozialer<br />
Verträglichkeit, emotionaler Stabilität und Lebenszufriedenheit.<br />
Ein weiterer, wesentlicher Aspekt im Zusammenhang mit Generativität ist,<br />
dass sie - im Sinne einer kontextualistischen Betrachtungsweise - stets in ihrer<br />
Abhängigkeit von internen und externen Entwicklungskontexten betrachtet werden<br />
muss. Zum einen ist Generativität maßgeblich von den eigenen Präferenzen und<br />
Kompetenzen von Personen abhängig. Andererseits ist Generativität aber auch davon<br />
abhängig, (a) welcher Wert generativem Verhalten von der sozialer Umwelt<br />
beigemessen wird und (b) ob es gesellschaftliche Opportunitätsstrukturen gibt, welche<br />
generatives Verhalten unterstützen (vgl. Kotre, 1984; Lang & Baltes, 1997). Daraus<br />
kann abgeleitet werden, dass für die Realisierung von Generativität generative<br />
Motivation eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung ist. Hinzukommen<br />
müssen auch noch weitere interne Ressourcen der Person sowie soziale Bedingungen,<br />
die dem Individuum die Möglichkeit geben, sich generativ zu verhalten und es darin<br />
unterstützen. Auf diesen Aspekt wird am Ende des vorliegenden Abschnitts noch<br />
näher eingegangen.<br />
Aus der Perspektive der Lebensspannenpsychologie stellt sich die Frage, wie<br />
sich Generativität über die Lebensspanne hinweg entwickelt. In jüngster Zeit wurden<br />
dazu von Stewart und Vandewater (1998) theoretische Überlegungen zur Entwicklung<br />
der Ausprägung generativer Motivation und Realisation über die Lebensspanne<br />
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