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Dissertation - Jacobs University

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Theoretische Grundlagen der Studie<br />

(2002) zeigte sich entgegen der Erwartung der Autoren, dass sowohl jüngere als auch<br />

ältere geschlechtsheterogene adhoc Dyaden in zwei verschiedenen<br />

Gedächtnisaufgaben (Geschichten-Erinnern, Wörter-Erinnern) ebenso gute<br />

Erinnerungsleistung wie Ehepartner erbrachten. In derselben Studie zeigte sich auch,<br />

dass sich ad hoc Dyaden und natürliche Dyaden nicht in Maßen der Effizienz der<br />

Kommunikation 4 unterschieden.<br />

Bezug zur vorliegenden Studie. Insgesamt zeigt sich, dass trotz umfangreicher<br />

Forschungsarbeiten im Rahmen dieses Forschungsansatzes die Rolle der<br />

Alterszusammensetzung des Interaktionspaares als Facette des sozialen Kontextes<br />

noch nicht systematisch berücksichtigt wurde. In fast allen Studien waren die<br />

Interaktionspaare altershomogen zusammengesetzt. Mit Blick auf die vorliegende<br />

Studie ist zentral, dass sowohl junge als auch ältere Menschen von sozialen<br />

Interaktionen profitieren können, und dass auch Interaktionen mit unbekannten<br />

Personen positive Effekte haben können. Weiterhin ist zentral, dass interaktive<br />

„Gewinne“ wie „Verluste“ neben kognitiven Faktoren auch auf emotionalmotivationale<br />

Faktoren zurückgeführt werden können. Häufig setzen die<br />

experimentellen Paradigmen daran an, erzielte Leistungsgewinne (wie auch<br />

Leistungseinbußen) im Anschluss an die Interaktion nachzuweisen.<br />

2.2.2 Paradigmen der sozial-kognitiven Psychologie<br />

Von Seiten der (im engeren Sinne) sozial-kognitiven Forschung in der<br />

sozialpsychologischen Tradition steht nicht die Kollaboration im Vordergrund,<br />

sondern die dem sozialen Kontext zugrundeliegende Bedeutung für das Individuum.<br />

Angenommen wird, dass emotionale bzw. motivationale Faktoren das Ausmaß<br />

beeinflussen, in dem eine Person kognitive Ressourcen investiert (Fiske & Taylor,<br />

1991; Hess, 1994). Menschen jeden Alters, insbesondere aber ältere Menschen,<br />

investieren danach selektiv kognitive Ressourcen in Bereiche, die vor dem<br />

Hintergrund ihrer aktuellen und überdauernden Ziele von hoher Relevanz sind. Dies<br />

betrifft alle Phasen des Informationsverarbeitungsprozesses (Wahrnehmung,<br />

4 Insgesamt betrachtet ergibt sich aus der empirischen sozial-kollaborative Forschung noch kein<br />

Gesamtbild über die Effekte von Vertrautheit mit dem Interaktionspartner. Es deutet sich jedoch in<br />

Einklang mit theoretischen Überlegungen an, dass sich die leistungsförderlichen bzw. -hinderlichen<br />

Effekte in Abhängigkeit von der kombinierten Betrachtung bestimmter Aspekte von Vertrautheit (etwa<br />

Art der Beziehung, Beziehungsdauer etc.) und bestimmter Arten von Aufgaben (etwa Schnelligkeit vs.<br />

Genauigkeit, ökologisch valide vs. weniger valide Aufgaben) ergeben.<br />

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