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Dissertation - Jacobs University

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Generationenbeziehungen im Kontext von Entwicklungsaufgaben und Altersstereotypen<br />

angestellt. Dabei gehen die Autoren von zwei entgegengesetzten Verlaufsrichtungen<br />

einer motivationalen Dimension („desire for generativity“) und einer<br />

Realisationsdimension von Generativität („generativity accomplishment“) aus.<br />

Danach nimmt ab dem jungen Erwachsenenalter die generative Motivation parallel<br />

zur Zunahme von generativer Realisation ab. Auf empirische Befunde zur<br />

ontogenetischen Entwicklung von Generativität wird im Nachfolgenden näher<br />

eingegangen.<br />

Empirische Evidenzen für das Vorhandensein von Generativität im Alter. Einige<br />

wenige Studien haben in der Vergangenheit tatsächlich quer- und längsschnittlich<br />

untersucht, wie sich die Ausprägung von Generativität quantitiativ über die<br />

Lebensspanne entwickelt. Insgesamt ergibt ein erster Überblick über bisherige<br />

Studien ein sehr unklares, widersprüchliches Bild. Daher müssen die nachfolgenden<br />

Studien in großem Detailreichtum wiedergegeben und diskutiert werden, damit für<br />

den Leser die daraus getroffenen Ableitungen transparent werden.<br />

In der Studie von Stewart und Vandewater (1998) wurde längsschnittlich auf<br />

der Grundlage zweier Untersuchungen von zwei Kohorten von College-Studentinnen<br />

gezeigt, dass generative Motivation vom jungen ins mittlere Erwachsenenalter<br />

abnahm. Generative Motivation wurde dabei über projektive Verfahren auf der<br />

Grundlage des Thematic Apperception Test (TAT, Murray, 1943) und der freien<br />

Produktion von Zielen für die Zukunft (Verfahren von Emmons, 1986) erfasst. Diese<br />

Studie und auch die längsschnittliche Studie von Whitbourne, Zuschlag, Elliot und<br />

Waterman (1992) sind allerdings im Kontext der vorliegenden Arbeit nur von<br />

begrenztem Wert, weil Personen nur über das junge und mittlere Erwachsenenalter<br />

hinweg verfolgt wurden und keine Auskünfte über Generativität im Alter liefern. Im<br />

Folgenden wird daher nur auf die Querschnittsstudien von McAdams, de St. Aubin<br />

und Logan (1993), von Keyes und Ryff (1998) sowie von Sheldon und Kasser (2001)<br />

eingegangen. Allerdings muss bei diesen berücksichtigt werden, dass nicht zu<br />

entscheiden ist, ob es sich bei Vorliegen von Unterschieden zwischen Altersgruppen<br />

tatsächlich um einen Alters- oder um einen Kohorteneffekt handelt. Die oben<br />

angestellten Überlegungen zur Kontextabhängigkeit von Generativität lassen aber<br />

vermuten, dass sowohl Alters- wie auch Kohorteneffekte zu erwarten sind. In beiden<br />

Studien wurde Generativität nicht als globales Konstrukt operationalisiert, sondern es<br />

wurden unterschiedliche Facetten mit unterschiedlichen Messinstrumenten erfasst.<br />

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