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Dissertation - Jacobs University

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Theoretische Grundlagen der Studie<br />

Beschreibungen einer Person präsentiert, die einem der Teilnehmer wichtigen<br />

(positiven und negativen) Beziehungspartner ähnelte. Danach wurden sie gebeten,<br />

sich selbst zu beschreiben. Veränderung im Selbstkonzept wurde erfasst über die<br />

Überlappung zwischen diesen Selbstbeschreibungen und der Art und Weise, in der die<br />

Teilnehmer in einem Prätest ihr Selbst in der Beziehung zu der anderen Person<br />

beschrieben hatten. Dabei zeigte sich, dass das Selbstkonzept stärker von dem<br />

Selbstkonzept in der Beziehung zu dem Beziehungspartner geprägt war, wenn die<br />

Teilnehmer vorher Beschreibungen einer Person präsentiert bekamen, die dem<br />

Beziehungspartner ähnelte. Das heißt, im Kontext einer Begegnung mit einer<br />

unbekannten Person führt die Aktivierung einer Beziehungsrepräsentation dazu, dass<br />

das Selbstkonzept sich ändert, und zwar derart, dass das „working self“ durch die Art<br />

der Beziehung mit dem Beziehungspartner geprägt ist (Andersen & Chen, 2002). Auf<br />

diesem Ansatz aufbauende Studien zeigten auch, dass diese Veränderung im<br />

Selbstkonzept dann auch das tatsächliche Verhalten der Personen gegenüber einer<br />

fremden Person beeinflusst (Berk & Andersen, 2000).<br />

Bezug zur vorliegenden Studie: Vor dem Hintergrund der dargestellten Annahmen<br />

und Befunde lässt sich schlussfolgern, dass soziale Kontexte einen Einfluss auf die<br />

Ausprägung psychologischer Merkmale im Bereich von Selbst und Persönlichkeit<br />

haben. Die Bedeutung der Alterskomposition sozialer Kontexte wurde bisher noch<br />

nicht empirisch untersucht. Mit Blick auf das vorliegende Projekt lässt sich aber z. B.<br />

annehmen, dass die Interaktion mit einem andersaltrigen Menschen einen sozialen<br />

Kontext darstellt, der einen anderen Einfluss auf selbst- und persönlichkeitsrelevante<br />

Merkmale und Verhaltensweisen von Personen hat als die Interaktion mit einem<br />

gleichaltrigen Menschen.<br />

2.3 Überblick über die weiteren Theoriekapitel und ihre Abfolge<br />

Im Folgenden werden die Forschungsbereiche vorgestellt, aus denen das<br />

Arbeitsmodell und das experimentelle Paradigma der Studie abgeleitet wurden. Da es,<br />

wie bereits in Kapitel 1 erwähnt, ein ausgeprägtes theoretisches wie empirisches<br />

Forschungsdefizit im Bereich der Jung-Alt-Beziehung gibt, bedarf es in der<br />

vorliegenden Arbeit einer Sichtung und Integration einer großen Bandbreite an<br />

Literatur.<br />

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