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Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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<strong>Jena</strong> war e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>tersporthochburg<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 14. Januar 2010 Nr. 168<br />

Der älteste Nachweis e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>tersportabteilung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Jena</strong>er <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> stammt<br />

aus dem Jahre 1912. Der seit 1911 bestehende Vere<strong>in</strong> für Bewegungsspiele, VfB, der als<br />

Vorläufer des USV anzusehen ist, meldet <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Jahresbericht, dass er <strong>in</strong>sgesamt<br />

200 Mitglieder hat <strong>und</strong> auch die Skiabteilung habe Zuwachs erhalten. Sie hätte sich<br />

e<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong>sbob namens „Horrido“ zugelegt, der sich an Rennen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen <strong>und</strong><br />

im Harz beteiligen soll. Zwischen dem Ersten <strong>und</strong> Zweiten Weltkrieg hatten fast alle<br />

größeren <strong>Jena</strong>er Turn- <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>tersportabteilungen <strong>und</strong> es gab sogar<br />

e<strong>in</strong>en „Skiclub <strong>Jena</strong>“. Die Universität führte jährlich Skimeisterschaften, meist <strong>in</strong><br />

Gehlberg, wo sie e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>tersportheim hatte, durch. Der österreichische Student He<strong>in</strong>z<br />

Miller erkämpfte für die <strong>Jena</strong>er Uni e<strong>in</strong>e Silber- <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Bronzemedaille bei Deutschen<br />

Hochschulmeisterschaften 1935 <strong>in</strong> der alp<strong>in</strong>en Komb<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> im Slalom. Richtigen<br />

Aufschwung nahm aber der Skisport <strong>in</strong> <strong>Jena</strong> <strong>in</strong> den 1950er Jahren. Nachdem 1949 die<br />

DDR gegründet worden war, begann schrittweise die Auflösung der fünf Länder der<br />

ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone. 1952 wurde dies per Erlass abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> die DDR <strong>in</strong> Bezirke aufgeteilt. Aus Thür<strong>in</strong>gen entstanden die drei Bezirke Erfurt, Gera<br />

<strong>und</strong> Suhl. Dabei wurden vielfach politisch gewollt traditionelle B<strong>in</strong>dungen zwischen<br />

Städten <strong>und</strong> Regionen beseitigt. So wurde die historisch gewachsene Verb<strong>in</strong>dung<br />

zwischen <strong>Jena</strong> <strong>und</strong> Weimar gekappt <strong>und</strong> <strong>Jena</strong> wurde dem Bezirk Gera zugeordnet.<br />

Als W<strong>in</strong>tersportzentrum wurde für den Bezirk Gera die höchstgelegene Kreisstadt der<br />

Region, Lobenste<strong>in</strong>, entwickelt. Ab 1953 wurden hier die Bezirkmeisterschaften im<br />

alp<strong>in</strong>en <strong>und</strong> nordischen W<strong>in</strong>tersport durchgeführt. <strong>Jena</strong> war damals e<strong>in</strong>e leistungsstarke<br />

<strong>Sport</strong>stadt. Durch den Wegfall der konkurierenden Orte im Thür<strong>in</strong>ger Wald <strong>und</strong> vor<br />

allem von Erfurt, hatten <strong><strong>Jena</strong>s</strong> <strong>Sport</strong>ler auf e<strong>in</strong>mal gute Chancen im W<strong>in</strong>tersport vordere<br />

Plätze zu erreichen. Besonders die <strong>Sport</strong>ler der Hochschulsportgeme<strong>in</strong>schaft <strong>und</strong> der<br />

BSG Motor Schott waren erfolgreich. Bei den Bezirksmeisterschaften 1955 gab es z. B.<br />

folgende Medaillenplätze für <strong>Jena</strong>er Uni-W<strong>in</strong>tersportler: Im 15km-Skilanglauf wurden<br />

die Plätze 1 bis 4 von Unisportlern belegt. Bezirksmeister wurde Detlev W<strong>in</strong>tzer. Bei<br />

den Frauen kam die <strong>Sport</strong>student<strong>in</strong> Brigitte Sp<strong>in</strong>dler auf Platz zwei. Im Abfahrtslauf<br />

gewann der Rothenste<strong>in</strong>er Karl Klimsch, der für Motor Schott startete. Hier wurde<br />

übrigens die „Wurflegende aus <strong>Jena</strong>“, Arthur Fleischhauer, Sieger <strong>in</strong> der Altersklasse<br />

II. Im Sprunglauf wurde Werner Kühnert (HSG Uni) zweiter vor Karl Klimsch. Die Alp<strong>in</strong>e<br />

Komb<strong>in</strong>ation gewann bei den Männern Karl Klimsch <strong>und</strong> bei den Frauen Sonja Friedel.<br />

Beide gewannen auch die Torlaufwettbewerbe. In der nordischen Komb<strong>in</strong>ation siegte<br />

der <strong>Jena</strong>er Rudolf Eichhorn. Insgesamt holten die <strong>Jena</strong>er sechs Mal Gold, drei Silber-<br />

<strong>und</strong> zwei Bronzemedaillen bei diesen Wettbewerben.<br />

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