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Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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Vom Abendschauturnen im Abbe-Stadion<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 16. September 2010 Nr. 203<br />

In den 1950er Jahren hatten fast alle <strong>Jena</strong>er <strong>Sport</strong>geme<strong>in</strong>schaften Turnabteilungen.<br />

Die leistungsstärksten waren bei der BSG Motor Zeiss, bei Motor Schott <strong>und</strong> bei der<br />

HSG der Uni. Viele Turnwettkämpfe fanden noch im Freien statt. Bereits 1948 gab<br />

es im Stadion mit e<strong>in</strong>em Abendschauturnen den ersten Höhepunkt nach Kriegsende.<br />

Die Ostzonenriege <strong>und</strong> die Kreisfrauenturnriege, sowie alle Gruppen der Turnabteilung<br />

von Ernst Abbe <strong>Jena</strong> (später BSG Motor Zeiss) waren beteiligt. Die Altmeister Müller<br />

(Leuna), Limburg (Ruhla), W<strong>in</strong>kler (Schmölln) <strong>und</strong> Kästner (Weimar) waren mit dabei.<br />

Für 1950 s<strong>in</strong>d die Landeshochschulmeisterschaften im Gerätturnen <strong>in</strong> Gotha belegt. Im<br />

Achtkampf der Frauen gewann Edith Hüther vor Wiltrud Seifert (alle Uni <strong>Jena</strong>). In der<br />

E<strong>in</strong>zelwertung belegte Hüther an allen Geräten Platz 1. Sie wurde im gleichen Jahr auch<br />

DDR-Vizestudentenmeister<strong>in</strong> im Kunstspr<strong>in</strong>gen vom 3m-Brett. Bei der BSG Motor Zeiss<br />

entwickelte sich vor allem aus guten Nachwuchsturner<strong>in</strong>nen <strong><strong>Jena</strong>s</strong> leistungsstärkste<br />

Frauenriege. So kamen alle<strong>in</strong> vier Mädchen aus der Ostschule (Müller, Maul, Freyer,<br />

Kregelius). Dazu stieß 1952 die <strong>Sport</strong>student<strong>in</strong> Feo Weibel, die beim I. Deutschen<br />

Turn- <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>fest <strong>in</strong> Leipzig im Geräte-Achtkampf Turnfestsieger<strong>in</strong> wurde. Kurzzeitig<br />

starteten die Leistungsturner<strong>in</strong>nen für die HSG, bevor dann die bessere Förderung beim<br />

SC Motor dazu führte, dass sie samt Tra<strong>in</strong>er Gutewort <strong>und</strong> Wesiger wechselten. Bei<br />

den Männern war die BSG Motor Zeiss <strong>und</strong> ab 1955 der SC Motor Zeiss e<strong>in</strong>e führende<br />

Mannschaft im DDR-Leistungsturnen. Mit Gerhard Braune, Lothar Heil <strong>und</strong> Fritz Böhm<br />

waren zeitweilig drei DDR-Meister <strong>in</strong> diesem Leistungszentrum, was sich auch auf die<br />

Frauenriege positiv auswirkte. Bei Vergleichskämpfen waren immer Männer <strong>und</strong> Frauen<br />

gleichberechtigt am Start. 1954 fanden z. B. <strong>in</strong> der <strong>Sport</strong>halle der Muskelkirche die<br />

Vorkämpfe zum Interzonenvergleichskampf im Geräte-Kunstturnen der Männer <strong>und</strong><br />

Frauen zwischen der Frankfurter Turn- <strong>und</strong> Fechtgeme<strong>in</strong>de „E<strong>in</strong>tracht 1861“ <strong>und</strong> der<br />

Stadtmannschaft <strong>Jena</strong> statt. Die Endkämpfe wurden im Palast-Theater organisiert.<br />

Für <strong>Jena</strong> starteten: Siegrid Kregelius, Margit Maul, Gisela Freyer, Gisela Menzel, Feo<br />

Waibel, Renate Müller <strong>und</strong> Gisela Rath. Bei den Männern turnten Fritz Porges, Peter<br />

Kröpl<strong>in</strong>, Re<strong>in</strong>hard Gräf, Kurt Rosemann, Harry Pippardt, He<strong>in</strong>z Franke <strong>und</strong> Gerhard<br />

Braune. Frankfurt gewann bei den Männern <strong>und</strong> bei den Frauen gewann <strong>Jena</strong> mit 18<br />

Punkten Vorsprung. Wenig später hatte der Vater von Siegrid Kregeluis Verb<strong>in</strong>dungen<br />

nach Kassel hergestellt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Nationalen Vergleichskampf im Kunstturnen gegen<br />

den KSV „Hessen“ Kassel <strong>in</strong>itiiert. Die Besetzung der <strong>Jena</strong>er war ähnlich wie gegen<br />

Frankfurt. Diesmal gewannen die <strong>Jena</strong>er Männer mit 306,05 : 303,15 <strong>und</strong> die <strong>Jena</strong>er<br />

Frauen mit 207,05 : 185,4. Beste <strong>Jena</strong>er Turner<strong>in</strong> wurde Renate Müller. Insgesamt<br />

25 Mannschaftswettkämpfe im Turnen s<strong>in</strong>d zwischen 1951 <strong>und</strong> 1955 registriert. Mit<br />

der Gründung vom <strong>Sport</strong>club (SC) Motor <strong>Jena</strong> wurde Wolfgang Gutewort offizieller<br />

Frauentra<strong>in</strong>er <strong>und</strong> Wilfried Wesiger se<strong>in</strong> Assistent. Als Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsstätte stand die Turnhalle<br />

des Instituts für Körpererziehung zur Verfügung, wo beide als Lehrkräfte arbeiteten.<br />

Gutewort beschäftigte sich auch sportwissenschaftlich mit dem Turnen. Se<strong>in</strong> erster<br />

Artikel <strong>in</strong> der Zeitschrift Gymnastik <strong>und</strong> Turnen unter der Überschrift „Beiträge zur<br />

Leistungssteigerung im Frauenturnen“ erschien 1955 <strong>und</strong> setzte neue Maßstäbe.<br />

Gute Turner<strong>in</strong>nen wurden von auswärts nach <strong>Jena</strong> geholt. Es gab relativ günstige<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- <strong>und</strong> Wettkampfbed<strong>in</strong>gungen, die sich u. a. durch tägliche Freistellungen für<br />

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