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Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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E<strong>in</strong> Lehrauftrag für Manfred Dressler<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 30. April 2009 Nr. 132<br />

Im Zusammenhang mit dem 60. Geburtstag des USV <strong>und</strong> der Zusammenstellung<br />

der Publikation „<strong>Jena</strong>er <strong>Sport</strong>geschichte <strong>in</strong> <strong>Wort</strong> <strong>und</strong> <strong>Bild</strong>“ konnten zwei kle<strong>in</strong>e<br />

„Legenden“ richtig gestellt werden. Bisher galt Georg Buschner als der Begründer<br />

des Volleyballs im USV. Buschner war tatsächlich im Herbst 1948 als Mitglied des<br />

Deutschen <strong>Sport</strong>ausschusses, dem Vorläufer des DTSB <strong>in</strong> Prag gewesen <strong>und</strong> hier<br />

lernte er auch den Volleyball kennen. Er war als guter Fußballer, SED-Mitglied <strong>und</strong><br />

Dozent für <strong>Geschichte</strong> am Lehrerbildungs<strong>in</strong>stitut <strong>in</strong> Gera <strong>und</strong> später <strong>in</strong> Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen <strong>in</strong><br />

dieses wichtige Führungsgremium für den <strong>Sport</strong> <strong>in</strong> der Ostzone delegiert worden. Im<br />

Juli 1948 kam er als Student nach <strong>Jena</strong> an die nach sowjetischem Vorbild aufgebaute<br />

„Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät“. Als die Hochschulsportgeme<strong>in</strong>schaft (HSG)<br />

am 13. April 1949 gegründet worden war, war Buschner nicht dabei <strong>und</strong> wurde nach<br />

bisherigem Kenntnisstand auch nie Mitglied im Vorgänger des USV, der HSG Uni <strong>Jena</strong>.<br />

Dies ist schon deswegen e<strong>in</strong>leuchtend, weil er als Fußballer erst <strong>in</strong> Gera spielte <strong>und</strong><br />

zu Motor <strong>Jena</strong>, dem Vorläufer vom FC Carl Zeiss g<strong>in</strong>g. Nach Abschluss se<strong>in</strong>es Studiums<br />

an der gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät, die vor allem Führungskader für den<br />

DDR-Staatsapparat ausbilden sollte, bekam Buschner sofort am wiedereröffneten<br />

Institut für Körpererziehung e<strong>in</strong>en Lehrauftrag für allgeme<strong>in</strong>e <strong>und</strong> spezielle Methodik<br />

der Körpererziehung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Oberassistentenstelle. Der Antrag für e<strong>in</strong>e Dozentur<br />

wurde wegen fehlendem Staatsexamen <strong>in</strong> der Körpererziehung nicht gestellt. Da er<br />

Handballspieler war, bekam er die damals bekannten Spielsportarten zugeordnet. Am<br />

Institut für Körpererziehung galt bis <strong>in</strong> die 1970er Jahre, dass alle Vertreter sogenannter<br />

„theoretischer Fächer“ m<strong>in</strong>destens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Sport</strong>art unterrichten mussten. Neben<br />

dem Fußball gehörten <strong>in</strong> Buschners „Fachbereich der Spiele“ auch Handball, Tennis,<br />

Turnspiele, Volleyball <strong>und</strong> später Basketball. Volleyball, der <strong>in</strong> Deutschland noch wenig<br />

gespielt wurde, hatten die <strong>Jena</strong>er Studenten u. a. von den Soldaten der sowjetischen<br />

Armee erlernt. Der erste Lehrauftrag für Volleyball g<strong>in</strong>g an Manfred Dressler, der e<strong>in</strong><br />

Examen als Biologie- <strong>und</strong> als <strong>Sport</strong>lehrer hatte. Von den <strong>Sport</strong>arten her war Dressler<br />

Leichtathlet, Hand- <strong>und</strong> Fußballer <strong>und</strong> startete als Spitzenläufer für Motor <strong>Jena</strong>, u. a.<br />

gehörte er bei den Ostzonen-Meisterschaften 1949 mit der 3x1000m-Staffel zu den<br />

Silbermedaillensiegern (Ittershagen, Dressler, Niebergall). Als Volleyball-Tra<strong>in</strong>er <strong>und</strong><br />

Mitspieler erkämpfte er sich mit Horst Baake, Georg Buschner, Horst Götze, Rolf Kunze,<br />

Wilfried Wesiger <strong>und</strong> Manfred Danker die Bronzemedaille bei den DDR-Meisterschaften<br />

im Volleyball. 1952 erhielt Dressler auch e<strong>in</strong>en Lehrauftrag für Basketball. Er konnte<br />

die Legende klären, nach der der <strong>Sport</strong>student Wolfgang Herscher für die HSG zu<br />

e<strong>in</strong>em Volleyballlehrgang gefahren sei, dann aber e<strong>in</strong> <strong>Sport</strong>offizier für Basketball diese<br />

<strong>Sport</strong>art lehrte. Es war e<strong>in</strong> Handballlehrgang, der Rest stimmt. Dressler <strong>und</strong> Herscher<br />

gehörten 1953 zum Männerbasketballteam der HSG, welches den 3. Platz bei den<br />

DDR-Meisterschaften belegte.<br />

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