Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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140 Vom 1971er Rennsteiglauf gibt es außer dem oft veröffentlichten Gruppenfoto vor dem Start nur ein Foto von der Strecke. Es zeigt Wolfram (rechts) und Kremer (links) auf der ersten Etappe nach ca. 20 Kilometern.
Die Wiege des 24-Stunden-Laufs Thüringische Landeszeitung 20. August 2009 Nr. 148 Die Orientierungslauf (OL) -Sektion der Hochschulsportgemeinschaft (HSG) Uni wurde 1971 als Ableger einer sehr aktiven OL-Gruppe von Lok Weimar gegründet. Schon vor dieser Gründung hatten sich die Initiatoren, die fast alle selber noch studierten, darum bemüht, DDR-Studentenmeisterschaften in ihrer Sportart ins Leben zu rufen. Dazu war erstmal die Gründung einer entsprechenden Fachgruppe beim Präsidium für Hoch- und Fachschulsport der DDR notwendig. Im Herbst 1969 hatten die Jenaer interessierte Sportlehrer von Hochschulen der DDR in ihre Wanderhütte nach Obergneus bei Stadtroda eingeladen. Im Ergebnis wurde die Fachgruppe-OL gegründet und der Berliner Günter Herting wurde als erster Vorsitzender gewählt. Er musste allerdings kurze Zeit später aus beruflichen Gründen den Vorsitz an den Jenaer Assistenten der Sportwissenschaft, Hans-Georg Kremer übergeben. Günter Scharf von der Fachschule Unterwellenborn wurde sein Stellvertreter und Wolfgang Meier von der Hochschule für Architektur und Bauwesen der Finanzchef. Letzterer konnte als Organisator für die ersten Studentenmeisterschaften gewonnen werden. Im Frühjahr 1971 fanden diese in den Wäldern um Bad Berka statt und die Jenaer stellten mit der Mathematikstudentin Traute Schölling die Silbermedaillengewinnerin. 1972 wurde Schölling DDR-Studentenmeisterin und konnte mit den beiden Sportstudentinnen Erika Böhm und Gabriele Pannek im Staffel-OL den zweiten Rang belegen, genauso wie Wolf-Dieter Wolfram, Günter Krusch und Hans-Joachim Römhild bei den Studenten. Der größte Erfolg der OL-Gruppe der Uni Jena war der Mannschaftssieg bei den Studentenmeisterschaften 1974. Eine weitere Erfindung der Jenaer Orientierungsläufer war der 24-Stunden- Orientierungslauf. Der Sportlehrer Reiner Hecker führte die OL-Tradition ab Ende der 1970er Jahre an der Uni weiter. 1985 kamen drei Jugendliche dieser Gruppe, Peter Vitztum, Erik Schütz und Lutz Spranger auf die Idee, eine völlig neue und spektakuläre Wettkampfform im Orientierungslauf zu entwickeln, den „24-Stunden-OL“, den sie gemeinsam mit ca. zehn weiteren Helfern im Jenaer Forst, mit dem Wettkampfzentrum „Am Stern“, organisierten. Insgesamt sechs Teams, bestehend aus sechs Läufern, davon mindestens zwei Frauen gingen an den Start. Eine Mannschaft musste 24 Stunden ununterbrochen unterwegs sein und nach jeder absolvierten OL-Bahn, die ca. drei bis 6 Kilometern lang ist, musste gewechselt werden. Dieser Ablauf ist auch heute noch üblich. Heute sind teilweise bis zu 150 Mannschaften am Start und die Zahl der Helfer hat sich entsprechend erhöht. Insgesamt läuft die Siegerstaffel über 200km, und jeder Teilnehmer eine Marathonstrecke, verteilt auf 24 Stunden. Jürgen Ehms, der 1984 als Student nach Jena gekommen war, ist der einzige Helfer, der von Beginn an noch heute dabei ist. Ansonsten wurde das Organisationsteam von Jahr zu Jahr größer und heute beteiligen sich Ol‘er aus Ilmenau, Schmalkalden und anderen Orten als Organisatoren an diesem einmaligen Wettkampf. Die Wälder um Jena waren bisher fünf Mal Schauplatz des „24-Stunden-OLs“. Er findet wegen des hohen Organisationsaufwandes gegenwärtig nur alle zwei Jahre statt. 2009 gab es bei Köthnitz die 17. Auflage. Es dürfte der bedeutendste internationale Wettkampf eines Jenaer Vereins (USV Jena) mit einer solch langen Geschichte sein. Er ist weltweit einmalig. Im Durchschnitt kommen Mannschaften aus bis zu 15 Ländern von 141
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