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Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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Lehmann als starker Mann der HSG<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 26. März 2009 Nr. 129<br />

Gewichtheben gehört nicht unbed<strong>in</strong>gt zu den akademischen Traditionssportarten, wie<br />

z. B. Fechten oder Tennis. Trotzdem s<strong>in</strong>d auf der „Ehrentafel des Universitätssports“<br />

im Jahre 1981 gleich drei Medaillen im Gewichtheben verzeichnet.<br />

Mit der E<strong>in</strong>führung des Pflichtsports für alle Student<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Studenten der ersten<br />

vier Semester an allen Hochschulen der DDR Anfang der 1950er Jahre, veränderte<br />

sich schrittweise das Profil des traditionellen akademischen <strong>Sport</strong>s. Während typische<br />

<strong>Sport</strong>arten, wie Fechten oder Tennis eher e<strong>in</strong> Schattendase<strong>in</strong> führten, entwickelten sich<br />

andere fast explosionsartig. H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> war weniger e<strong>in</strong>e gezielte Neuentwicklung e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Sport</strong>artenkanons im Studentensport, als vielmehr die ständige Suche nach weiteren<br />

Kapazitäten, wo möglichst viele Studenten regelmäßig ihrem Pflichtsport nachgehen<br />

konnten. Obwohl der Studentensport ähnlich dem gesamten Studienbetrieb komplett<br />

verschult war <strong>und</strong> im wöchentlichen St<strong>und</strong>enplan nach Fakultäten <strong>und</strong> Instituten,<br />

später Sektionen, fest zugewiesene sogenannte Komplexzeiten <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>stätten hatte,<br />

reichten die vorhandenen <strong>Sport</strong>hallen an der <strong>Jena</strong>er Universität nie aus. Daher waren<br />

die Universitätssportlehrer ständig auf der Suche nach <strong>Sport</strong>arten, <strong>in</strong> denen möglichst<br />

viele oder zusätzliche <strong>Sport</strong>treibende e<strong>in</strong>en regelmäßigen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbetrieb auch ohne<br />

<strong>Sport</strong>halle nachgehen konnten. Anfang der 1970er Jahre machte das Motto vom<br />

<strong>Sport</strong>platz „Natur“ die R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>arten, wie Orientierungslauf, Ausdauerlauf<br />

<strong>und</strong> Wandern fanden <strong>in</strong> Studentensport e<strong>in</strong>en festen Platz. Zeitweilig wurden bis zu 10<br />

Laufgruppen <strong>und</strong> über 300 Wanderer im <strong>Jena</strong>er Studentensport registriert.<br />

Ausgehend von der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) <strong>in</strong> Leipzig entstanden<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Großstädten „Zentren für aktive Erholung“, wo man ähnlich wie heute<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fitness-Center, <strong>Sport</strong>kurse außerhalb der <strong>Sport</strong>geme<strong>in</strong>schaften besuchen<br />

konnte. Dafür wurden kle<strong>in</strong>e Gymnastikräume mit e<strong>in</strong>fachen Kraftsportgeräten<br />

gebaut. Auch <strong>in</strong> <strong>Jena</strong> gab es dazu zwei Projekte: E<strong>in</strong>es wurde <strong>in</strong> den Kellerräumen der<br />

Muskelkirche <strong>und</strong> das andere im Freigelände realisiert. Als ausgewiesener Fachmann<br />

für Kraftsport wurde der <strong>Sport</strong>lehrer Dieter Lehmann e<strong>in</strong>gestellt, der im Frühjahr<br />

1977 <strong>in</strong> der Hochschulsportgeme<strong>in</strong>schaft (HSG) <strong>Jena</strong> e<strong>in</strong>e entsprechende Abteilung<br />

gründete. In jeder Komplexzeit konnte jetzt m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Gruppe Kraftsport<br />

zusätzlich angeboten werden, was die Kapazitäten des Studentensports um mehrere<br />

h<strong>und</strong>ert Plätze erhöhte. Dieter Lehmann war von Haus aus Gewichtheber <strong>und</strong> blieb<br />

auch nach Tätigkeitsbeg<strong>in</strong>n an der Uni aktiv. Er startete für die sehr erfolgreiche DDR-<br />

Liga Mannschaft von Wismut Gera. In der E<strong>in</strong>zelwertung trat er 1981 bei den DDR-<br />

Meisterschaften e<strong>in</strong>malig für die HSG Uni <strong>Jena</strong> an <strong>und</strong> konnte <strong>in</strong> der Gewichtsklasse<br />

bis 51kg im Stoßen mit 92,5kg die Goldmedaille err<strong>in</strong>gen. Dazu kamen noch zwei<br />

Bronzemedaillen im Reißen mit 67,5kg <strong>und</strong> im Zweikampf. Dies blieb der e<strong>in</strong>zige<br />

Auftritt e<strong>in</strong>es HSG-<strong>Sport</strong>lers im Gewichtheben. Ende der 1980er Jahre startete Dieter<br />

Lehmann erfolgreich e<strong>in</strong>en Frauenkraftsportkurs, zu dem sich mehr als 100 Mädchen<br />

<strong>und</strong> Frauen anmeldeten.<br />

Nach 1990 schied Dieter Lehmann aus dem Universitätsdienst aus, <strong>und</strong> Wolf-Dieter<br />

Graf übernahm die Abteilung Kraftsport, die heute regelmäßig, besonders im<br />

Nachwuchsbereich, durch Spitzenleistungen auf sich aufmerksam macht.<br />

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