Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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der ehemaligen DDR blieb aus, da die Läufer erst Mal die Reisefreiheit nutzten, um möglichst viele Laufveranstaltungen jenseits der ehemaligen Grenze kennenzulernen. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass eine Handvoll Organisatoren um Dr. Detlef Ebert dem Lauf die Treue hielten und ihn weiter organisierten mit dem Ergebnis, dass die Teilnehmerzahlen nach einigem „Auf und Ab“ jetzt wieder kontinuierlich ansteigen. Drei Jenaer Rennsteigläufer (v. l.): Lothar Seifarth, Dieter Blechschmidt und Gerhard Rötzschke 1976 als Paten bei der Gründung der Laufgruppe von Chemie Schwarza. 156
Wie alles begann: Kernberglauf Thüringische Landeszeitung 16. August 2006 Nr. 27 Am 21. Oktober 2006 fand zum 30. Mal der Jenaer Kernberglauf statt. Obwohl dies historisch gesehen keine lange Zeitspanne ist, sind doch einige historische Zusammenhänge und Ereignisse, die zum ersten Kernberglauf führten, fast vergessen. Begründer und Organisatoren des ersten Kernberglaufs waren Mitglieder einer Laufgruppe bei der HSG Uni Jena, die sich im Herbst 1975 gebildet hatte und die sich unter Anleitung eines rennsteiglauferfahrenen Übungsleiters und von Sportmedizinern auf den 4. GutsMuths-Rennsteiglauf vorbereiteten. Die Initiative zur Gründung dieser Gruppe ging von Studenten und Mitarbeitern der Sektion Sportwissenschaft aus, die bei der HSG in der Sportart Orientierungslauf aktiv waren. Diese Gruppe hatte schon den Rennsteiglauf entwickelt und im Sommer 1975 dessen Leitung an Sportgemeinschaften entlang des Rennsteigs übertragen müssen. Der neu gebildeten Laufgruppe schlossen sich in kürzester Zeit über 50 Frauen und Männer an, die Strecken von Marathonlänge und mehr nicht scheuten. Spätestens nach der Teilnahme am 4. GutsMuths-Rennsteiglauf 1976 setzten erste Überlegungen ein, einen eigenen Lauf nach dem Muster des Rennsteiglaufs im Herbst zu gründen. Laufveranstaltungen mit Streckenlängen über 20 km waren in der damaligen DDR noch sehr selten. Der Rennsteiglauf lag im Mai und der neue Lauf im Herbst sollte Anreiz für ein ganzjähriges Training sein. Für die Laufstrecke wurde anfangs das Waldgebiet um die Hohenwarte-Talsperre ins Auge gefasst, da hier die Sportstudenten ihre Wasserwanderlager durchführten und sowohl geeignetes Gelände als auch Voraussetzungen für Start und Ziel vorhanden waren. Es zeigte sich aber nach zwei Testläufen, dass diese 50 km außerordentlich schwer und logistisch kaum zu beherrschen waren. Danach wurde das Trainingsgelände in den Kernbergen auf Eignung hin untersucht. Zielstellung blieb weiter ein Lauf über 50 − 100 km. Als erster Test wurde die Ausschreibung für den Jenaer Kernberglauf 1977 über eine 50 km lange Strecke entworfen, Als anfängerfreundliche Zugabe kam noch eine 25km- Strecke hinzu. Die erfolgreiche Teilnahme an den 50km sollte die Voraussetzung sein, dass man im Jahr darauf 75km und noch ein Jahr später 100 km Laufen durfte. Diese Idee wurde nach massiver Kritik durch den DSTB wieder aufgegeben. Der 1. Jenaer Kernberglauf hatte aber mit über 300 Meldungen alle Erwartungen der Organisatoren übertroffen, so dass der weiteren Entwicklung, wenn auch nur mit 50km, nichts mehr im Wege stand. 157
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