Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena
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Für die Wahrung der Ideen GutsMuths<br />
Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 1. Juli 2010 Nr. 192<br />
Am 30. Juni 1990 wurde <strong>in</strong> Suhl-Goldlauter der GutsMuths-Rennsteiglaufvere<strong>in</strong><br />
e. V. gegründet. Mitglieder des USV <strong>Jena</strong> hatten daran e<strong>in</strong>en wesentlichen Anteil.<br />
Die Hochschulsportgeme<strong>in</strong>schaft (HSG) der Uni als Vorgänger des USV <strong>Jena</strong> war die<br />
Gründungssportgeme<strong>in</strong>schaft des Rennsteiglaufs <strong>und</strong> hatte <strong>in</strong> den ersten Jahren<br />
sowohl konzeptionell als auch organisatorisch alle Fäden <strong>in</strong> den Händen. Bis 1975,<br />
als die Teilnehmerzahl die 1000 überstieg, waren die Uni-<strong>Sport</strong>ler die Hauptakteure.<br />
Nach 1975 waren die <strong>Jena</strong>er vor allem für die Werbung, die Öffentlichkeitsarbeit,<br />
die mediz<strong>in</strong>ische Betreuung <strong>und</strong> die Wissenschaft zuständig. Veranstalter war der<br />
Deutsche Turn- <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>b<strong>und</strong> (DTSB) <strong>in</strong> Suhl. Er stellte ab Mitte der 1980er Jahre den<br />
Gesamtleiter Volker Kittel aus Schmalkalden, der hauptamtlich beim DTSB arbeitete.<br />
Fast die gesamte Organisation wurde von <strong>Sport</strong>geme<strong>in</strong>schaften am Rennsteig im<br />
Ehrenamt realisiert. 1990, mit der Auflösung des DTSB auch <strong>in</strong> Suhl, war Volker<br />
Kittel auf e<strong>in</strong>mal arbeitslos. Er war aber so mit dem Rennsteiglauf verb<strong>und</strong>en, dass<br />
er sich erfolgreich bemühte, die Organisationsstrukturen zu erhalten. Neben der<br />
Auswertung des 1990er Rennsteiglaufs, bestand die Hauptaufgabe dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>en<br />
eigenständigen Vere<strong>in</strong> für den Lauf zu gründen. Die <strong>Jena</strong>er <strong>Sport</strong>wissenschaftler Dr.<br />
Dieter Töpfer, Dr. Hans-Georg Kremer <strong>und</strong> Prof. Dr. Manfred Thieß beteiligten sich<br />
an der Erarbeitung der Satzung. Kremer war Bereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit des<br />
Rennsteiglaufs, Thieß war der Chef des <strong>Sport</strong><strong>in</strong>stituts <strong>und</strong> Töpfer arbeitete zu diesem<br />
Zeitpunkt im Rennsteiglauf-Startort Neuhaus im <strong>Sport</strong>. An der letzten Fassung der<br />
Satzung beteiligte sich außerdem Volker Kittel aus Schmalkalden sehr aktiv. E<strong>in</strong>e<br />
der Besonderheiten der Satzung war die Regelung zur Mitgliedschaft. In Anlehnung<br />
an Vorbilder im Deutschen Alpenvere<strong>in</strong> – die <strong>Jena</strong>er hatten hier bereits Anfang 1990<br />
e<strong>in</strong>e entsprechende Sektion gegründet – gab es verschiedene Mitgliedergruppen. Als<br />
wichtigste wurden die A-Mitglieder e<strong>in</strong>gestuft. Dies waren die den Lauf organisierenden<br />
<strong>Sport</strong>geme<strong>in</strong>schaften, damals über 20. Sie hatten die meiste Arbeit <strong>und</strong> sollten, durch<br />
die Satzung abgesichert, e<strong>in</strong> entscheidendes Mitspracherecht bei der Entwicklung des<br />
Laufs <strong>und</strong> der F<strong>in</strong>anzen bekommen. Als B-Mitglieder konnten e<strong>in</strong>zelne Organisatoren<br />
e<strong>in</strong>treten, die ansonsten ke<strong>in</strong>em Mitgliedsvere<strong>in</strong> angehörten. Als größte Gruppe<br />
waren die C-Mitglieder geplant, die aus den Rennsteigläufern bestand. Anfangs<br />
war sogar angedacht, möglichst alle Rennsteigläufer als Mitglieder zu gew<strong>in</strong>nen. Da<br />
hohe Mitgliederzahlen vom Landessportb<strong>und</strong> Thür<strong>in</strong>gen aber nicht belohnt sondern<br />
f<strong>in</strong>anziell eher bestraft wurden, ließ man diese Idee wieder fallen. Zeitweilig hatte<br />
der GutsMuths-Rennsteiglaufvere<strong>in</strong> über 4.000 Mitglieder. In der dritten Fassung der<br />
Satzung war auch die Gründung e<strong>in</strong>er Stiftung „GutsMuths-Rennsteiglauf“ vorgesehen.<br />
Als Stiftungskapital waren die Rechte des vom <strong>Jena</strong>er Uni-Grafiker Klaus Hobrack<br />
entwickelten Rennsteiglauflogos <strong>und</strong> des vom <strong>Jena</strong>er Prof. Dr. Willi Schröder <strong>in</strong>itiierten<br />
Namen „GutsMuths-Rennsteiglaufs“ gedacht. Für deren Verwendung sollten 1% aller<br />
E<strong>in</strong>nahmen aus der Verwertung des Symbols <strong>und</strong> des Namens aus allen Verträgen mit<br />
Werbeagenturen <strong>und</strong> Sponsoren sowie dem Verkauf von Souvenirs an die Stiftung<br />
fließen. Das Stiftungskapital sollte mündelsicher <strong>und</strong> z<strong>in</strong>sgünstig angelegt werden. Die<br />
Z<strong>in</strong>serträge sollten für die „…weitere Entwicklung des Volkssports auf dem Rennsteig<br />
<strong>und</strong> zur Förderung des Landschafts- <strong>und</strong> Naturschutzgedankens…“ verwendet<br />
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