Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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Adolf Hamberger gehörte von 1911 bis 1945 zu den „Turn- und Sportlehrer-Ausbildern“, hier 1942 vorn rechts sitzend, im Kreise der Assistentinnen und Assistenten aller Institute für Leibesübungen beim Reichsprüfungslehrgang in Marburg. 52
Ein Aussichtsturm auf den Kernbergen Thüringische Landeszeitung 14. Oktober 2010 Nr. 207 Die Jenaer Kernberge sind nicht erst durch den 1977 nach ihnen benannten Lauf bekannt geworden. Vor 1900 galt der noch weitestgehend unbewaldete Jenzig zwar noch als der Jenaer Rigi, die Kernberge aber rückten mit dem Bau der Paradiesbrücke stärker ins städtische Bewusstsein. Interessant als Baugelände nutzte nicht nur Johannes Trüper die Wiesen auf halber Höhe 1892 zur Gründung des „Erziehungsheims und Jugendsanatoriums Sophienhöhe“, sondern es entstand ein regelrechtes Villenviertel. Analog den anderen Bergen um Jena sollten auch die Kernberge einen Aussichtsturm erhalten. 1900 wurde deshalb die Kernberggesellschaft gegründet; sie plante den Bau des Turmes und sammelte dafür Geld. Sogar ein Grundstück wurde erworben. Der Verein kümmerte sich auch um die Unterhaltung bzw. die Neuanlage von Wanderwegen, so auch der Horizontale. Warum es noch nicht zum Turmbau kam, ist nicht genau überliefert; der Erste Weltkrieg und die sich in der Folge stark verschlechternde wirtschaftliche Lage werden sicher dazu beigetragen haben. Mit der Einweihung der Universitätsturnhalle mit Landesturnanstalt (Muskelkirche) 1929 rückten die Kernberge noch stärker ins Interesse, besonders unter den Studenten. Die Universitätsturnhalle diente sowohl der Ausbildung der Turn- und Sportlehrer als auch dem Pflichtsport aller Studierenden. Läufe auf die Kernberge wurden zum festen Ritual. Nach der Machtergreifung durch die NSdAP 1933 wurde der Studentensport stark militarisiert und in den Kernbergen fanden regelmäßig Geländesportwettkämpfe statt. So ist für das Universitätssportfest 1934 ein Erkundungslauf über 16 km von der Landesturnanstalt über die Kernberge, den Johannisberg, die Lobdeburg, weiter bei Burgau durch die Saale und zurück zur Landesturnanstalt belegt. Die Siegermannschaft benötigte für die anspruchsvolle Strecke 1:58:37. Der erste Institutsdirektor des Instituts für Leibesübungen, welches sich seit 1934 in der Muskelkirche befand, liebte es, die Studenten eine Geröllhalde an den Hängen der Kernberge, die sogenannte „Studentenrutsche“, hinauf bzw. hinab zu jagen. Ab 1937 fanden auf den Kernbergen Segelfluglehrgänge des „Sportinstituts“ statt. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges bekamen die Kernberge eine militärische Bedeutung. Zum Schutz vor Fliegerangriffen wurden auf einigen Bergen rings um Jena Flakgeschütze aufgestellt. Diese Stellungen wurden durch die „Heimatflakabteilungen“ besetzt. Zu diesen gehörten als Mannschaften Jenas Gymnasiasten. Als 1943 das Realgymnasium (Adolph- Reichwein-Schule) zu einem Lazarett umgewandelt wurde, zogen die Jungs ins Lyzeum (Grete-Unrein-Schule) um und hatten im Wechsel mit den Mädchen Unterricht. Bei Fliegeralarm mussten sie auf schnellstem Wege auf den Steiger bzw. die Ammerbacher Platte zur Flakstellung. Der Zeitverlust für die schulischen Belange war durch immer häufigere Alarme so groß, dass man bald den Unterricht in Baracken in der Nähe der Flakbatterien verlegte. Von der Ammerbacher Platte zog eine Einheit auf die Kernberge, wo das geübte Auge heute noch Reste einer Geschützstellung und die Fundamente einer Baracke ausmachen kann. Der Kriegsverlauf wurde durch diese Geschütze kaum beeinflusst, überflogen doch die amerikanischen und englischen Bomber, die nur ca. 8-9 km hoch schießende 8,8cm Flak. Eberhard Krug und Klaus Jakob gehörten zu den wenigen heute noch lebenden Flakhelfern, die als Schüler auf den Bergen rings um Jena tags und nachts Dienst schieben mussten. Jenas ältester aktiver Ausdauerläufer, 53
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