Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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Australien bis Japan, von den USA bis Norwegen, von Russland bis Israel. Die gesamte Organisation wird ganz im Ehrenamt und ohne städtische Zuschüsse organisiert. Wie wohl bei gegenwärtig keiner anderen Sportveranstaltung trägt der „24-Stunden OL“ den Namen der Sportstadt Jena in alle Welt. Eröffnung der 2. DDR-Studentenmeisterschaften im OL 1972 in Remschütz bei Saalfeld; ganz rechts Gesamtleiter Günter Scharf, daneben Traute Schölling, am Mikrofon Vorsitzender der Fachgruppe OL, Hans-Georg Kremer. 142
Von Eisenberg in die Muskelkirche Thüringische Landeszeitung 4. Februar 2010 Nr. 171 Die Abteilung Orientierungslauf (OL) des USV Jena ist eine der erfolgreichsten Abteilungen in der Geschichte des Universitätssports. Mit 212 Einträgen in der „Hall of Fame“ (www.usvjena.de) des Universitätssports rangieren die Medaillensieger des OLs gleich hinter den Leichtathleten (355). Die Erstnennung dieser schönen Natursportart in der Jenaer Sportgeschichte liegt im Jahre 1955 als Sportstudenten an einem Geländeorientierungsmarsch teilnahmen. Diese Sportart, die bei der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) angesiedelt war, konnte sich aber nicht durchsetzen. Anfang der 1960er Jahre entstand aus der „Tourismus-Bewegung“ zuerst im Winter der Skiorientierungslauf, der anfangs als „Zweiermannschaftswettbewerb mit Gepäck“ organisiert wurde. So gingen am 8. Januar 1961 Wintersportler der Hochschulsportgemeinschaft (HSG) der Uni mit Günter Scharf und Siegfried Melchert bei den 1. Bezirksmeisterschaften im Ski-Orientierungslauf in Ossla an den Start. Im gleichen Jahr organisierte die Betriebssportgemeinschaft Motor Schott auf dem Forst den ersten Jenaer Orientierungslauf mit 91 Teilnehmern. Bei den Männern siegte Deus/ Klimas und bei den Frauen Deus/Vollrath (alle Motor Schott). Aus dieser Sportgruppe, die nach dem Fachverband in der DDR damals „Wandern und Bergsteigen“ hieß, stammt auch Barb Obstfelder (Jg. 1950), die mit ihrer Freundin Monika Braatz sich schon als Schülerin regelmäßig am Training der Ol‘er und auch an der Organisation von Wettkämpfen beteiligte. So waren beide 1967 als Streckenposten bei den 1. DDR- Meisterschaften im Langstrecken-OL (30km) eingesetzt, der von Eisenberg nach Jena in die Muskelkirche führte. Hierbei lernte sie den Sportstudenten Hans-Georg Kremer kennen, der in Weimar als technischer Leiter das Training bei der Thüringer OL-Hochburg von Lok Weimar organisierte. Barb Obstfelder und Monika Braatz schlossen sich diesem Leistungszentrum an, wo sie in kürzester Zeit an die DDR-Spitze liefen. Barb Obstfelder gründete dann im März 1971 mit Kremer die Sektion Orientierungslauf bei der HSG der Uni. Insgesamt traten der Sektion 15 Mitglieder, davon sechs Studierende, bei. Erste Sektionsleiterin wurde Barb Obstfelder, technischer Leiter war der Student Wolf Dieter Wolfram; Trainingskoordinator war Hans-Georg Kremer und Kassiererin die Studentin Traute Schölling. Im gleichen Jahr holte Barb Obstfelder mit Monika Braatz und Traute Schölling ihren wertvollsten Preis, die Goldmedaille bei den DDR-Meisterschaften im Staffel-OL. Die Zahl der Siege und Platzierungen bei DDR-Ranglistenläufen usw. von Barb Obstfelder sind nicht gezählt, sie sorgten aber dafür, dass sie in die DDR- Nationalmannschaft berufen wurde. Bedingt durch ihr Studium zur Bauingenieurin in Gotha, übergab sie das Amt der Sektionsleiterin an die Sportstudentin Helke Feyler, blieb aber noch viele Jahre aktive Läuferin. Heute ist sie als Barb Wanke Fördermitglied des USV Jena und freut sich über jeden Erfolg ihrer ehemaligen Abteilung OL beim USV Jena e. V. 143
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