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Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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E<strong>in</strong>st bei Chemie Kahla<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 28. November 2009<br />

Am 29. November 1939 wurde Dr. Rüdiger Grunow <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> geboren. Als Initiator<br />

<strong>und</strong> jahrelanger „Chef“ der <strong>Jena</strong>er Karnevalsgala ist Dr. Rüdiger Grunow vielen <strong>Jena</strong>ern<br />

bekannt <strong>und</strong> auch die Kernbergläufer kennen ihn als Sprecher am Start <strong>und</strong> im Ziel.<br />

Weniger bekannt ist se<strong>in</strong>e sportliche Vita, die <strong>in</strong> Kahla begann. 1954 entdeckte se<strong>in</strong><br />

Mathematiklehrer, Helmut Große, beim außerschulischen <strong>Sport</strong>, dass Rüdiger über<br />

e<strong>in</strong>e erstaunliche Ausdauerleistungsfähigkeit verfügte. Schon e<strong>in</strong> Jahr später g<strong>in</strong>g er als<br />

Leichtathlet für Chemie Kahla an den Start <strong>und</strong> stand bei den Kreiswaldlaufmeisterschaften<br />

mit e<strong>in</strong>em zweiten <strong>und</strong> dritten Platz erstmals auf dem Treppchen. Als er 1955 mit<br />

se<strong>in</strong>en Eltern nach Wasungen umzog, wurde er beim dortigen <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong>, Traktor<br />

Wasungen, Mitglied <strong>und</strong> gehörte zu den Mitbegründern des im gleichen Jahr <strong>in</strong>s Leben<br />

gerufenen Wasunger Silvesterlaufs. Dieser gilt als erster Silvesterlauf <strong>in</strong> Europa, <strong>und</strong><br />

Rüdiger siegte <strong>in</strong> der Jugendklasse. Nach erfolgreichem Abitur <strong>in</strong> Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen kam er<br />

1957 nach <strong>Jena</strong> <strong>und</strong> wurde Mitglied der Leichtathletikabteilung beim SC Motor <strong>Jena</strong>.<br />

Wie damals üblich, bekam Rüdiger Grunow e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz als Lehrl<strong>in</strong>g beim<br />

VEB Carl Zeiss <strong>Jena</strong>. Schnell stieg er die Karriereleiter zum Meister auf, <strong>und</strong> da ihm der<br />

technische Beruf viel Spaß machte, nahm er 1965 e<strong>in</strong> Abendstudium an der Friedrich<br />

Schiller Universität <strong>Jena</strong> auf, um Ingenieur für Technologie <strong>und</strong> Automatisierung zu<br />

werden. Im Anschluss erwarb er noch se<strong>in</strong>en Diplom<strong>in</strong>genieur. 1982 promovierte<br />

Grunow zum Dr. Ing. In dieser Zeit begann auch se<strong>in</strong>e zweite sportliche Karriere. Nach<br />

kurzer Vorbereitung nahm er 1976 erfolgreich am GutsMuths-Rennsteiglauf über 75<br />

km teil. Seitdem ist er Europas längstem Crosslauf treu geblieben <strong>und</strong> hat ihn schon<br />

34 Mal erfolgreich gemeistert. Über den Rennsteiglauf kam er zur HSG Uni <strong>Jena</strong>, dem<br />

Vorläufer des USV <strong>Jena</strong> e. V. <strong>und</strong> gründete hier die Laufgruppe mit. Grunow half als<br />

Mitorganisator des Rennsteiglaufs, besonders im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Viele<br />

der lockeren Sprüche, die die Rennsteigläufer auf ihren Laufhemden damals trugen,<br />

stammen aus se<strong>in</strong>er Feder. Der bekannteste wurde, „Nur Lieben ist schöner“ <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung mit dem Rennsteiglaufsymbol. So <strong>in</strong> der Laufszene engagiert, ist es nicht<br />

verw<strong>und</strong>erlich, dass er 1977 zu den Mitbegründern des Kernberglaufs gehörte. Auch<br />

sportlich war er damals ganz erfolgreich. Se<strong>in</strong>e Bestzeit über 100km erreichte er<br />

1983 <strong>in</strong> Grünheide mit 8:43 <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e beste Marathonzeit steht mit 2:56:00 (1984)<br />

zu Buche. Im gleichen Jahr hatte Grunow auch beim Rennsteiglauf über 65km mit<br />

5:59 se<strong>in</strong>e Bestzeit. 1982 übernahm er von Dr. Hans-Georg Kremer die Funktion des<br />

Vorsitzenden des Bezirksmeilenkomitees <strong>und</strong> wechselte dann nahtlos 1990 <strong>in</strong> die<br />

Funktion e<strong>in</strong>es Thür<strong>in</strong>ger Laufwarts, was er bis 2007 verantwortlich für ganz Thür<strong>in</strong>gen<br />

blieb. 2001 gründete er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Wohnort den Closewitzer Napoleonlaufs <strong>und</strong> ist<br />

seitdem Gesamtleiter. Se<strong>in</strong>e Kulturscheune dient den Läufern als Umkleide- <strong>und</strong><br />

Aufenthaltsraum. Als Gründer des Saalecups hat Dr. Rüdiger Grunow bis 2008 nicht<br />

unwesentlich zur Entwicklung der Laufszene <strong>in</strong> <strong>Jena</strong> beigetragen. Noch heute vertritt<br />

er den USV als „Lauffachmann“ im Präsidium des GutsMuths-Rennsteiglaufvere<strong>in</strong>s.<br />

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