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Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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Kleppe – e<strong>in</strong> anerkannter umsichtiger Funktionär<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 26. August 2010 Nr. 200<br />

Leichtathletik Meisterschaften, ganz gleich auf welcher Ebene, mit ihrer Vielzahl an<br />

Diszipl<strong>in</strong>en, bedürfen zu e<strong>in</strong>er erfolgreichen Durchführung der Wettbewerbe e<strong>in</strong>es<br />

großen Stabes an Organisatoren. Der e<strong>in</strong>zelne Kampfrichter, der das Bandmaß, die<br />

Stoppuhr oder heute entsprechende moderne elektronische Geräte zur Ermittlung der<br />

sportlichen Leistung anwendet, wird von den Zuschauern meist noch wahrgenommen.<br />

Dazu kommen aber noch viele Helfer h<strong>in</strong>ter den Kulissen, ohne die e<strong>in</strong>e Meisterschaft<br />

kaum funktionieren würde, die man freilich nur <strong>in</strong> Fachkreisen kennt. Ganz wichtig ist<br />

dabei der Technische Leiter, der im Pr<strong>in</strong>zip den gesamten Ablauf <strong>in</strong> der Hand hat <strong>und</strong><br />

dafür sorgt, dass e<strong>in</strong> Wettkampf ohne große Pausen, zügig <strong>und</strong> für die Athleten auch<br />

machbar ohne Fehler abläuft. Für große Wettkämpfe, wie die DDR-Meisterschaften,<br />

hatte sich hierbei Hermann Kleppe über Jahre für die Leichtathletik verdient gemacht.<br />

Am 28. August 1920 <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen geboren, besuchte er <strong>in</strong> Heiligenstadt das Gymnasium.<br />

Immer sehr sportlich <strong>in</strong>teressiert, galt se<strong>in</strong>e große Liebe dem Segelflugsport, was ihn<br />

im Zweiten Weltkrieg auf e<strong>in</strong>e Flugzeugführerschule führte. Erst nach dem Krieg konnte<br />

er se<strong>in</strong> Abitur ablegen. Zum Studium g<strong>in</strong>g er nach Frankfurt/M., da <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen noch<br />

ke<strong>in</strong> <strong>Sport</strong>studium angeboten wurde. Als <strong>Sport</strong>lehrer kam er zurück nach Heiligenstadt<br />

<strong>und</strong> wurde aber bald, da er e<strong>in</strong>er der wenigen nach dem Krieg ausgebildeten<br />

<strong>Sport</strong>lehrer <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen war, mit Lehraufträgen bei Lehrgängen <strong>in</strong> der <strong>Sport</strong>schule Bad<br />

Blankenburg e<strong>in</strong>gesetzt. Die <strong>Sport</strong>anlagen <strong>in</strong> Bad Blankenburg waren <strong>in</strong> den 1920er<br />

Jahren als sportliche Ausbildungsstätte von den Studentischen Verb<strong>in</strong>dungen aufgebaut<br />

worden <strong>und</strong> hatten den Krieg ohne größere Schäden überstanden. Da es dort auch die<br />

Möglichkeit der Übernachtung <strong>und</strong> Versorgung gab, wurde es bald als Landessportschule<br />

für Thür<strong>in</strong>gen genutzt <strong>und</strong> nach Gründung der DDR als zentrale Ausbildungsstätte für<br />

die sich entwickelnden Nationalmannschaften vor allem <strong>in</strong> den Spielsportarten, im<br />

Turnen <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Leichtathletik. Hermann Kleppe war anfangs vor allem im Handball<br />

mit Edgar Federhoff <strong>und</strong> He<strong>in</strong>z Seiler tätig. Nachdem <strong>in</strong> Bad Blankenburg die K<strong>in</strong>der-<br />

<strong>und</strong> Jugendsportschule gegründet wurde, bekam Hermann Kleppe die Stelle e<strong>in</strong>es<br />

Stellvertretenden Direktors <strong>und</strong> begann sich zunehmend der Leichtathletik, sowohl <strong>in</strong><br />

der Ausbildung als auch im Ehrenamt, zu widmen. Im Fernstudium <strong>in</strong> Potsdam <strong>und</strong> an<br />

der DHFK Leipzig qualifizierte er sich weiter als Diplomsportlehrer. 1970 wechselt er <strong>in</strong><br />

die <strong>Sport</strong>lehrerausbildung an die <strong>Jena</strong>er Universität. Hier war er speziell <strong>in</strong> der Theorie<br />

<strong>und</strong> Praxis der <strong>Sport</strong>arten <strong>und</strong> der Leichtathletik als Lehrkraft tätig. Als Organisator <strong>in</strong><br />

der Leichtathletik wurde er nicht nur für den Bezirksfachausschuss Gera aktiv, sondern<br />

er bewährte sich als Technischer Leiter von großen Meisterschaften. Schon 1959 leitete<br />

Hermann Kleppe erstmals die DDR-Jugendmeisterschaften <strong>in</strong> Bad Blankenburg. 1981<br />

<strong>und</strong> 1986 folgten DDR-Meisterschaften <strong>in</strong> <strong>Jena</strong> <strong>und</strong> bis 1989 alle fünf Jahre die DDR-<br />

Studentenmeisterschaften. Von 1990 bis 1995 war es vor allem das Zeiss-Meet<strong>in</strong>g,<br />

bei dem er sich als umsichtiger Funktionär <strong>in</strong>ternational e<strong>in</strong>en Namen machte. Dafür<br />

wurde er hoch geehrt. Außer den Ehrennadeln des Thür<strong>in</strong>ger <strong>und</strong> des Deutschen<br />

Leichtathletikverbands zeichnete ihn der Landessportb<strong>und</strong> mit der GutsMuths-<br />

Ehrenplakette <strong>in</strong> Gold aus. Gegenwärtig ist er noch im Thür<strong>in</strong>ger Leichtathletik Verband<br />

<strong>in</strong> der Arbeitsgruppe Chronik tätig, <strong>und</strong> im USV <strong>Jena</strong> ist er Fördermitglied.<br />

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