Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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Kristina Garlipp (links) 1992 bei der Siegerehrung des Rennsteiglaufs. Sie schaffte bei der erstmals ausgetragenen Halbmarathon-Strecke mit 01:29:10 Platz zwei in der Gesamtwertung. 204
Als das Saale-Wasser die Plätze flutete Thüringische Landeszeitung 3. Juni 2010 Nr. 188 Als 1893 der Gymnasiallehrer Herrmann Peter die Gründung eines „Vereins zur Herstellung eines Spielplatzes“ initiierte, hatte er als Fläche die zur selbstständigen Gemeinde Wenigenjena gehörenden Wiesen in der Oberaue als geeignetes Gelände im Auge. Es wurde eine Genossenschaft aus honorigen Jenaer Bürgern gegründet, die bis zu 20 Geschäftsanteile zu 100 Goldmark erwerben konnten. Noch 1893 kaufte der Verein 2,5 ha aus Privathand. Dies war die Keimzelle der heutigen umfangreichen Sportplätze in der Oberaue. Das Kerngebiet lag zwischen dem jetzigen Ruderbootshaus der Universität, dem Tennishaus der Universität und der Tribüne des Stadions. Fragen des Hochwassers spielten damals keine große Rolle, da es eine Selbstverständlichkeit war, dass die Saale in regelmäßigen Abständen über die Ufert trat. Die ersten Bauten waren daher auch Provisorien, die man nach einem Hochwasser einfach erneuerte. So standen zum Umkleiden und als Bootsschuppen z. B. ausgemusterte Reichsbahnwagons zur Verfügung. Gegen heutiges Baurecht, wo in der Saaleaue bis zur Schnellstraße keinerlei Hochbauten mehr errichtet werden dürfen, wurde erstmals 1902 verstoßen, als der Vorsitzende des Spielplatzvereins Hermann Peter eine Baugenehmigung für das Tennishaus einholte. Immerhin gab es damals schon 308 regelmäßig trainierende Tennisspieler, davon 135 Damen und 183 Herren, darunter 37 Schüler und 109 Studenten. Als dann die Universität in dem Gelände sogar eine Sporthalle bauen wollte, verwehrte 1913 die Stadt den Bau wegen des regelmäßigen Saalehochwassers. Das Frühjahrshochwasser 1922 betraf dann die Sportplätze besonders schlimm, so dass die Carl-Zeiss-Stiftung 115.000 M und der Freundeskreis der Universität 50.000 M für die Wiederherstellung des Sportplatzes und der Tennisplätze zur Verfügung stellten. Die Summen dürfen aber nicht überschätzt werden, begann doch 1922 schon die Inflation und eine Mark war vergleichsweise mit Zeiten vor dem Ersten Weltkrieg nur noch 0,01 Mark wert. Auf jeden Fall wurden in der Folge als erstes die Tennisplätze (1925), in den 1930er Jahren das Stadion und Anfang der 1950er das heutige Universitätssportzentrum mit Wällen gegen Hochwasser geschützt, die gleichzeitig als Zuschauertraversen dienten. In dieser Zeit entstanden immer mehr Bauten in der Oberaue, da man davon ausging, dass die in den 1930er Jahren fertig gestellten Saaletalsperren zukünftig alle große Hochwasser verhindern würden. Dass dies nicht so war, zeigte sich spätestens im Frühjahr 1994. Für den Universitätssportverein entstand dabei ein Totalschaden an den 11 Tennisplätzen und auch ein Teil der Rasenplätze wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Hochwasserhilfsgelder gaben den Startimpuls für umfangreiche Sanierungsarbeiten, bei denen Umweltaspekte weitestgehend berücksichtigt wurden. Ein Teil der Wälle, die die Plätze umgaben, wurden niedergelegt, um bei Hochwasser der Saale Raum zu schaffen und die Fließgeschwindigkeit zu verringern. Versiegelte Flächen wurden teilweise entsiegelt, eine zentrale vollbiologische und hochwassergeschützte Kläranlage wurde eingebaut. Der Wildwuchs von Kleinbauten, wie Garagen, Baracken und Containern wurde beseitigt und dafür ein kompakter Baukörper mit der Kampfsporthalle errichtet. Insgesamt wurden an die 4 Mio Euro verbaut und viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit durch USV-Sportler eingebracht. Neues noch strengeres Baurecht führte dazu, dass der USV sogar eine Strafe zahlen sollte, weil er aus einem Teil der Erdmassen der 205
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