Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena
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E<strong>in</strong>e Anfrage mit der Bitte um Vermittlung<br />
Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 2. Dezember 2010<br />
Schon wenige Tage nach der friedlichen Revolution <strong>in</strong> der DDR, begannen im Herbst<br />
1989 die <strong>Sport</strong>ler der Hochschulsportgeme<strong>in</strong>schaft (HSG) e<strong>in</strong> Konzept für ihre weitere<br />
Arbeit zu entwickeln. In der Präambel waren folgende Kernsätze enthalten: „Die HSG<br />
der Friedrich-Schiller-Universität stellt sich die Aufgabe, e<strong>in</strong>en konkreten Beitrag<br />
zu e<strong>in</strong>er sportlich aktiven Lebensweise ihrer Mitglieder <strong>und</strong> darüber h<strong>in</strong>aus aller<br />
<strong>in</strong>teressierten Studenten <strong>und</strong> Bürger unserer Stadt <strong>und</strong> des Kreises zu leisten. Die<br />
HSG will den Menschen nutzen <strong>und</strong> ihnen Anregung geben, ihre Lebensfreude <strong>und</strong><br />
Leistungsfähigkeit, ihr Streben nach Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> aktiver Erholung <strong>und</strong> ihre Wünsche<br />
nach Kommunikation, sportlicher Bewegung <strong>und</strong> Kräftemessen <strong>in</strong> den verschiedenen<br />
Formen des Wettkampfwesens organisieren, unterstützen <strong>und</strong> fördern. Die HSG will<br />
mithelfen, <strong>in</strong>sbesondere der jungen Generation <strong>und</strong> der studentischen Jugend mit den<br />
vielfältigen Möglichkeiten des <strong>Sport</strong>es wie Leistungsstreben, Kameradschaft, Fairness<br />
<strong>und</strong> kollektives <strong>und</strong> verantwortungsvolles Verhalten <strong>und</strong> nicht zuletzt Eigenschaften<br />
wie Mut, Risikobereitschaft, aber auch Ordnung <strong>und</strong> Diszipl<strong>in</strong> als wertvolle Bestandteile<br />
der Persönlichkeitsentwicklung anzuerziehen.“ Das war zum damaligen Zeitpunkt<br />
leichter gesagt als getan, fehlten doch alle praktischen Erfahrungen wie sich der <strong>Sport</strong><br />
<strong>in</strong> der „Noch-DDR“ entwickeln würde. Deshalb wurden <strong>in</strong> den nächsten Wochen<br />
Verb<strong>in</strong>dungen zu <strong>Sport</strong>e<strong>in</strong>richtungen im „Westen“ aufgenommen. Dr. Peter Röhrig<br />
richtete z. B. an das <strong>Sport</strong>amt Erlangen die Bitte um Vermittlung e<strong>in</strong>es Vere<strong>in</strong>es, der mit<br />
der <strong>Jena</strong>er Fußballmannschaft e<strong>in</strong> Vergleichsspiel durchführen möchte, worauf die noch<br />
heute existieren Kontakte zu den Fußballern der Uni Erlangen-Nürnberg entstanden.<br />
Bei e<strong>in</strong>er Klausurberatung der Unisportlehrer im Januar 1990 tauchte erstmals<br />
der Begriff des „<strong>Jena</strong>er Modells des Hochschulsports“ auf, der als Forderung e<strong>in</strong>e<br />
Übergangszeit zur Schaffung neuer Strukturen bis September 1990, forderte. Mit dem<br />
Hochschulsport der Uni Münster wurde Verb<strong>in</strong>dung aufgenommen. Erstmals starten<br />
<strong>Jena</strong>er Studentensportler um Uwe Kotkamp bei Deutschen Hochschulmeisterschaften<br />
im Ski im Allgäu. Im April 1990 lud der HSG-Vorsitzende Eberhardt Täubert die Uni<br />
Erlangen-Nürnberg zu der Universitätssportwoche <strong>in</strong> <strong>Jena</strong> e<strong>in</strong>. Hochschulsportlehrer<br />
aus Münster besuchten im Mai 1990 ihre <strong>Jena</strong>er Kollegen. Am 23. Mai 1990 gab es nach<br />
Jahrzehnten der <strong>Sport</strong>pause erstmals wieder <strong>in</strong> <strong>Jena</strong> e<strong>in</strong>en Wettkampf mit <strong>Sport</strong>lern aus<br />
dem „Westen“ <strong>und</strong> zwar aus Erlangen <strong>und</strong> Gött<strong>in</strong>gen. Diese nahmen im Rahmen des<br />
Universitätssportfestes an Wettkämpfen <strong>in</strong> der Leichtathletik, im Basketball, Fußball,<br />
Handball <strong>und</strong> Volleyball teil. Ende Mai wurde der USV <strong>Jena</strong> e. V. als Rechtsnachfolger<br />
der HSG gegründet. Parallel zu den direkten <strong>Sport</strong>kontakten strebte der USV e<strong>in</strong>e<br />
Vere<strong>in</strong>barung mit der Universitätsleitung über die weitere kostenlose Nutzung der<br />
<strong>Sport</strong>stätten an. Die USV-Abteilungen erhielten die F<strong>in</strong>anzhoheit über ihre E<strong>in</strong>nahmen,<br />
die sie entsprechend der Satzung eigenständig verwenden durften. Der Vorstand erhielt<br />
im Gegenzug e<strong>in</strong>e Umlage <strong>und</strong> von e<strong>in</strong>genommenen Sponsorengeldern bekam er 10%.<br />
Noch zu „DDR-Zeiten“ im Juni 1990 fuhren die USV-Volleyballer zu e<strong>in</strong>em Mix-Turnier<br />
der Uni Nimwegen <strong>und</strong> belegten unter 34 Mannschaften Platz zwei. Geme<strong>in</strong>sam mit dem<br />
USV <strong>und</strong> dem <strong>Jena</strong>er Alpenvere<strong>in</strong>, der ebenfalls von Unisportlehrern gegründet worden<br />
war, wurden <strong>in</strong> der Sommerpause 1990 im Hochschulsport als Neuerung 20 Lehrgänge<br />
angeboten, davon u. a. 12 Wanderungen <strong>in</strong> den Alpen, vier Wasserwanderungen,<br />
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