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Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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Absolventen werden Lehrkräfte<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 10. Oktober 2007 Nr. 69<br />

Mit der Wiedereröffnung des Instituts für Körpererziehung (IfK) <strong>in</strong> der Muskelkirche<br />

im Januar 1951 stand die Frage, woher die notwendigen Lehrkräfte kommen<br />

sollten. Außer der späteren Direktor<strong>in</strong> Elly Tetschke gab es für das Fach <strong>Sport</strong> der<br />

Gr<strong>und</strong>schullehrerausbildung nur den Lektor Walter Wurzler <strong>und</strong> die Gymnastik- <strong>und</strong><br />

Tanzlehrer<strong>in</strong> Hildegard Nußbaumer. Dazu kamen die drei Hilfsassistenten Georg<br />

Buschner, Horst Götze <strong>und</strong> Wolfgang Gutewort. Um die <strong>Sport</strong>lehrerausbildung<br />

möglichst schnell aufzubauen bestand die erste Aufgabe dar<strong>in</strong>, möglichst schnell<br />

neue Lehrkräfte zu gew<strong>in</strong>nen. Man muss es Elly Tetschke als besonderen Verdienst<br />

anrechnen, das sie zuerst unter den Studierenden der ersten Matrikel nach potentiellen<br />

Mitarbeitern suchte. Der erste Jahrgang umfasste 25 Absolventen, von denen zwölf<br />

am neuen Institut e<strong>in</strong>gestellt wurden. Auch <strong>in</strong> den folgenden Jahren wurden immer<br />

wieder talentierte Student<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Studenten direkt durch das IfK oder die Abteilung<br />

studentische Körpererziehung (Studentensport) übernommen. Zu ihnen gehörten auch<br />

Alfred Wehner <strong>und</strong> Rolf Ziegler.<br />

Alfred Wehner stammt aus Vacha <strong>in</strong> der Rhön. Schon als Schuljunge war er aktiver<br />

Fußballer <strong>und</strong> Turner. Nach dem Krieg, als er zur Oberschule g<strong>in</strong>g, musste er häufig<br />

den Turnlehrer vertreten <strong>und</strong> spürte dabei, dass ihm der Beruf e<strong>in</strong>es <strong>Sport</strong>lehrers sehr<br />

zusagte. Er g<strong>in</strong>g folgerichtig zum <strong>Sport</strong>studium nach <strong>Jena</strong> <strong>und</strong> kam <strong>in</strong> engen Kontakt<br />

zu Georg Pfeiffer, der Leiter des Studentensports war. Sie turnten häufig geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong><br />

der HSG-Mannschaft. 1954, unmittelbar nach se<strong>in</strong>em Studium, wurde Alfred Wehner<br />

von Georg Pfeiffer für den Studentensport e<strong>in</strong>gestellt. Er blieb bis Anfang der neunziger<br />

Jahre Hochschulsportlehrer. Außer im Turnen war er anfangs <strong>in</strong> fast allen <strong>Sport</strong>arten<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Ab Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts übernahm er zusätzlich<br />

zum Turnen <strong>und</strong> Schwimmen noch e<strong>in</strong>ige Ausdauerlaufgruppen. Statt e<strong>in</strong>er großen<br />

Geburtstagsfeier stiftete er 500 € für die USV-<strong>Sport</strong>halle, um späteren Generationen<br />

von Studentensportlern bessere Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbed<strong>in</strong>gungen zu gewährleisten.<br />

Die Anfangsbiografie von Rolf Ziegler ähnelt der Alfred Wehners. In Bielen bei<br />

Nordhausen groß geworden, war er schon als Oberschüler <strong>in</strong> Nordhausen aktiver Turner<br />

<strong>und</strong> nahm erfolgreich an Wettkämpfen <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen teil <strong>und</strong> war als Übungsleiter tätig.<br />

Beim Besuch e<strong>in</strong>es Übungsleiterlehrganges lernte er die <strong>Sport</strong>art Volleyball <strong>und</strong> e<strong>in</strong>ige<br />

Lehrkräfte des neu gegründeten <strong>Sport</strong><strong>in</strong>stituts kennen. Da <strong>in</strong> den Schulen starker<br />

Lehrermangel herrschte, wurde er nach dem Abitur <strong>und</strong> kurzer Lehre als Masch<strong>in</strong>enbauer<br />

1952 Neulehrer. Bereits im Herbst 1952 bewarb er sich für das <strong>Sport</strong>studium <strong>in</strong> <strong>Jena</strong>. Ab<br />

1953 spielte er <strong>in</strong> der erfolgreichen HSG-Volleyballmannschaft mit. Nach dem Examen<br />

wurde er 1955 Lehrer an der K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendsportschule <strong>in</strong> Nordhausen. 1961 holte<br />

ihn der neue IfK-Direktor Dr. Willi Schröder als Fachbereichsleiter Turnen nach <strong>Jena</strong>.<br />

Hier war er bis zu se<strong>in</strong>em Ausscheiden 1993 für die Turnausbildung der <strong>Sport</strong>studenten<br />

zuständig. Daneben betreute er jahrelang zusammen mit Alfred Wehner die HSG-<br />

Turnabteilung <strong>und</strong> war geme<strong>in</strong>sam mit diesem bei vielen Turn-<strong>und</strong> <strong>Sport</strong>festen <strong>in</strong><br />

Leipzig an der Vorbereitung der <strong>Sport</strong>schau der <strong>Sport</strong>studenten beteiligt. Leider konnte<br />

er se<strong>in</strong>en Ruhestand durch se<strong>in</strong>en frühen Tod (1999) nicht lange genießen.<br />

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