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Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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Abschied nach über 52 Jahren<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 21. Juli 2010 Nr. 195<br />

Als die Hochschulsportgeme<strong>in</strong>schaft (HSG) der Universität 1949 gegründet wurde,<br />

war sie e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> studentische <strong>Sport</strong>geme<strong>in</strong>schaft. Schon bald fanden aber auch Uni-<br />

Mitarbeiter hier ihre sportliche Heimstadt. Mit der <strong>Bild</strong>ung des eigenständigen Instituts<br />

für Körpererziehung zum 1. Januar 1951 als Institution für die <strong>Sport</strong>lehrerausbildung<br />

<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen traten dann auch alle Mitarbeiter geschlossen der HSG bei. Sie brachten<br />

e<strong>in</strong>e neue Qualität <strong>und</strong> vor allem Kont<strong>in</strong>uität <strong>in</strong> die <strong>Sport</strong>arbeit, da Studenten ja<br />

auch heute noch nach Abschluss des Studiums die Universität <strong>und</strong> damit auch den<br />

universitären <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> meistens verlassen. Bis Mitte der fünfziger Jahre bestand<br />

die Mitgliedschaft der HSG fast nur aus Erwachsenen. Mit der verstärkten Entwicklung<br />

des Leistungssports <strong>in</strong> der DDR setzte Mitte der 1950er Jahre der Aufbau von K<strong>in</strong>der-<br />

<strong>und</strong> Jugendgruppen <strong>in</strong> allen <strong>Sport</strong>geme<strong>in</strong>schaften der DDR e<strong>in</strong>. So wurde bei der HSG<br />

z. B. unter Leitung von Hans Weckel e<strong>in</strong>e Jugendgruppe im Rudern aufgebaut. Im<br />

Mädchenbasketball organisierten die <strong>Sport</strong>student<strong>in</strong>nen Helga Zumpf <strong>und</strong> Annemarie<br />

Hofmann an <strong>Jena</strong>er Schulen Übungsgruppen. Im W<strong>in</strong>tersport hatte Lothar Köhler e<strong>in</strong>ige<br />

Schüler im alp<strong>in</strong>en Skilauf, <strong>und</strong> im Schwimmen kümmerte sich Gerhard Hoecke um<br />

den Nachwuchs. Aus ganz anderen Gründen entstand 1958 das Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derturnen der<br />

HSG. Ähnlich wie beim K<strong>in</strong>derschwimmen <strong>in</strong>itiierten <strong>Sport</strong>lehrkräfte, die selber K<strong>in</strong>der<br />

im Vorschulalter hatten, die <strong>Bild</strong>ung der Übungsgruppe, um den eigenen Nachwuchs<br />

sportlich zu fördern. Seit dem 15. April 1958 fand bis vor kurzem fast jeden Mittwoch<br />

von 15.30 Uhr – 17.00 Uhr das K<strong>in</strong>derturnen <strong>in</strong> der Turnhalle der Muskelkirche statt. Ab<br />

Oktober 1960 übernahm Inge Seemann von der Fachschaft Unterrichtspraxis von der<br />

bisherigen Übungsleiter<strong>in</strong> Feo Gutewort die Leitung des Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derturnens. Sie setzte<br />

jeweils Student<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Studenten des zweiten Studienjahres als Übungsleiter e<strong>in</strong>,<br />

die hier ihre ersten Praxisst<strong>und</strong>en im K<strong>in</strong>derturnen selbstständig durchführen konnten.<br />

Dieses Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g gehörte damit fest zur Ausbildung der <strong>Sport</strong>studenten, ähnlich wie <strong>in</strong><br />

anderen Abteilungen der HSG, <strong>Sport</strong>studenten ihre Übungsleitertätigkeit absolvierten.<br />

Das wurde als Studienverpflichtung anerkannt. Ab 1968 wurde die Gruppe als<br />

eigenständige Sektion unter dem Namen „Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derturnen“ <strong>in</strong> der HSG geführt.<br />

Als e<strong>in</strong>e Form der Öffentlichkeitsarbeit für die HSG <strong>und</strong> des <strong>Sport</strong><strong>in</strong>stituts wurde<br />

von ihr <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit allen anderen Sektionen der HSG e<strong>in</strong>mal im Jahr e<strong>in</strong><br />

offenes K<strong>in</strong>dersportfest für ganz <strong>Jena</strong> auf dem Gelände der Muskelkirche organisiert.<br />

Manches Jahr kamen mehrere h<strong>und</strong>ert K<strong>in</strong>der zu <strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Spiel zusammen. Fast alle<br />

Institutsmitarbeiter<strong>in</strong>nen, die für Turnen oder Gymnastik zuständig waren, übernahmen<br />

zeitweilig die Leitung des Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derturnens, durchgeführt meistens von Studenten<br />

<strong>und</strong> unterstützt von den Eltern. Besonders verdient machte sich hierbei Hella Richter,<br />

e<strong>in</strong>e Absolvent<strong>in</strong> des <strong>Sport</strong><strong>in</strong>stituts, die jahrelang die Leitung der Gruppe hatte. Nach<br />

1990 gehörte das Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derturnen zur Abteilung Turnen des Universitätssportvere<strong>in</strong>s<br />

(USV) <strong>und</strong> die Leitung hatte Dr. Car<strong>in</strong>a Wehr. Mit der Umstrukturierung der<br />

Studiengänge nach 1990, der Reduzierung der Mitarbeiter <strong>und</strong> der Neubesetzung der<br />

Lehrstühle am <strong>Sport</strong><strong>in</strong>stitut geriet die traditionell enge B<strong>in</strong>dung zum USV zunehmend<br />

<strong>in</strong> Vergessenheit. E<strong>in</strong> Großteil der <strong>Sport</strong>arten, die vorher von Institutslehrkräften<br />

getragen wurden, wie die Leichtathletik, der W<strong>in</strong>tersport <strong>und</strong> der Handball, existieren<br />

heute im USV nicht mehr. Die Verantwortung für das Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>derturnen übernahm<br />

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