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Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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Was Zahn, Drefahl <strong>und</strong> Meyn vere<strong>in</strong>t<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 10. Dezember 2009 Nr. 163<br />

In der <strong>Geschichte</strong> der <strong>Jena</strong>er Universität gab es bisher drei Rektoren, die überdurchschnittlich<br />

stark <strong>in</strong> sportlichen Funktionen an der Hochschule tätig waren.<br />

Der erste war der Geograph Prof. Dr. Georg von Zahn (1871 – 1946), der von 1929<br />

– 30 Rektor der Universität war. Schon vor dem Ersten Weltkrieg war er 1913<br />

Mitglied des Ehrenausschusses beim 1. Akademischen Olympia, dem Vorläufer des<br />

Universitätssportfestes. 1914 wurde v. Zahn Mitglied des akademischen Ausschusses<br />

für Leibesübungen der Universität, dessen Vorsitz er 1919 übernahm. Dieses Gremium<br />

bestimmte bis zur Machtübernahme durch die NSDAP (1933) an der Universität die<br />

Entwicklung des sportlichen Lebens. Der Ausschuss war direkt dem Senat unterstellt.<br />

Von eigenen sportlichen Aktivitäten v. Zahns ist nichts bekannt, da er aber zeitweilig<br />

Dozent an der königlichen Kriegsakademie gewesen war, kann man annehmen, dass er<br />

sich vor allem für Wehrsport <strong>in</strong>teressierte. Zu se<strong>in</strong>en Verdiensten muss man die Errichtung<br />

der Landesturnanstalt (1929) zählen, dem heutigen Institut für <strong>Sport</strong>wissenschaft. Da<br />

er nicht Mitglied der NSDAP gewesen war, wurde er trotz se<strong>in</strong>er rechtskonservativen<br />

E<strong>in</strong>stellung 1946 Gründungsord<strong>in</strong>arius des Meterologischen Instituts. Der zweite Rektor<br />

mit „<strong>Sport</strong>ambitionen“ war der passionierte Tennisspieler Prof. Dr. Günter Drefahl (geb.<br />

1922). Se<strong>in</strong> Engagement für den Universitätssport setzte im Wesentlichen nach se<strong>in</strong>er<br />

Amtszeit (1962 – 68) als Rektor e<strong>in</strong>, als er Vorsitzender der Hochschulsportgeme<strong>in</strong>schaft<br />

(HSG) wurde <strong>und</strong> es bis 1990 blieb. In dieser Zeit wurde die HSG (jetzt USV) zur<br />

zweitgrößten <strong>Sport</strong>geme<strong>in</strong>schaft im damaligen Bezirk Gera <strong>und</strong> Leistungsträger <strong>in</strong><br />

vielen <strong>Sport</strong>arten, die heute teilweise im USV nicht mehr existieren, wie Leichtathletik,<br />

Frauen-Basketball, Handball, Turnen oder W<strong>in</strong>tersport. Günter Drefahl ist heute noch<br />

Fördermitglied des USV <strong>Jena</strong> e. V.; Dritter im B<strong>und</strong>e ist Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn.<br />

1995 wurde Meyn Präsident des USV <strong>Jena</strong> e. V.. Damals war der Jurist Prorektor der<br />

Universität. Er übernahm das Amt von Lutz Wenke, dem ersten Präsidenten des USV<br />

mit dieser Amtsbezeichnung. Wenke hatte es geschafft, mit dem Uni-Kanzler, Dr. Klaus<br />

Kübel e<strong>in</strong>en noch heute gültigen Vertrag auszuhandeln, der sowohl dem USV langfristig<br />

se<strong>in</strong>e Entwicklung sicherte als auch den Universitätsangehörigen das Potential von<br />

Thür<strong>in</strong>gens größtem <strong>Sport</strong>vere<strong>in</strong> erschloss. Prof. Meyn konnte diesen Vertrag mit Leben<br />

erfüllen <strong>und</strong> das noch heute funktionierende „<strong>Jena</strong>er Modell des Hochschulsports“<br />

zum „Laufen“ br<strong>in</strong>gen. Die größte sportliche Veranstaltung des USV unter se<strong>in</strong>er<br />

Leitung waren die Weltmeisterschaften der Studierenden im Cross. E<strong>in</strong> Großteil der<br />

Umgestaltung des Universitätssportzentrums durch neue Kunstrasenplätze, den Bau<br />

e<strong>in</strong>er Kampfsporthalle, e<strong>in</strong>er neuen Leichtathletikanlage <strong>und</strong> e<strong>in</strong>es Fußballplatzes fiel<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Amtszeit als Präsident des USV bzw. dann <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Rektorat. Meyn war von<br />

Jugend an sportlich sehr aktiv. Im Fußball hatte er im A- <strong>und</strong> B-Juniorenbereich bei<br />

SV Grün-Weiß Hamburg gespielt. Später <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Zeit als Student <strong>und</strong> Doktorand <strong>in</strong><br />

Kiel war er Spieler der BSG Universität Kiel. Meyn war als Fußballer e<strong>in</strong> „Torjäger“ mit<br />

sehr guten koord<strong>in</strong>ativen Fähigkeiten, e<strong>in</strong>em ausgeprägtem Spielverständnis <strong>und</strong> sehr<br />

guter Schusstechnik. Diese Eigenschaften haben ihn dann auch später bis zu se<strong>in</strong>er<br />

Emeritierung <strong>in</strong> der <strong>Jena</strong>er Professoren-Mannschaft ausgezeichnet. Zudem war Meyn<br />

e<strong>in</strong> aktiver Tennisspieler. Se<strong>in</strong>e größten sportlichen Meriten hat er aber als jugendlicher<br />

Segler errungen. Geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>em Bruder Eckehart war er erfolgreicher<br />

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