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Jenas Sporthistorie in Wort und Bild - Sport Geschichte Jena

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Brühl unterstützte im Besonderen „se<strong>in</strong>en“ W<strong>in</strong>tersport<br />

Thür<strong>in</strong>gische Landeszeitung 21. Juli 2009 Nr. 144<br />

In der <strong>Geschichte</strong> des Instituts für <strong>Sport</strong>wissenschaft gehörte es bis Anfang der<br />

1990er Jahre dazu, dass sich so gut wie alle Lehrkräfte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Sport</strong>art <strong>und</strong> <strong>in</strong> dem<br />

dazugehörigen Fachverband als Organisatoren <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>funktionäre engagierten.<br />

Das M<strong>in</strong>deste war die Mitgliedschaft <strong>in</strong> der Hochschulsportgeme<strong>in</strong>schaft (HSG) dem<br />

heutigen USV, wo sie als Übungsleiter oder <strong>in</strong> den Abteilungsleitungen die Entwicklung<br />

mitbestimmten. E<strong>in</strong>er, der es am „weitesten“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Sport</strong>fachverband gebracht<br />

hat, war Dr. Hubert Brühl. Er war bis zu se<strong>in</strong>em im Alter von 56 Jahren unerwarteten<br />

Tode im Juli 2009 Direktor Breitensport im Deutschen Ski Verband (DSV).<br />

Die Verb<strong>in</strong>dung zum W<strong>in</strong>tersport war an der <strong>Jena</strong>er Universität Tradition. Bereits der<br />

erste 1914 e<strong>in</strong>gestellte hauptamtliche Turn- <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>lehrer an der Uni, Hermann Eitel,<br />

war aktiver W<strong>in</strong>tersportler. Er war fachlich so kompetent, dass er 1921 zum 1. Lehrwart<br />

des Deutschen Skiverbandes berufen wurde. Damit unterstand ihm die Ausbildung<br />

aller haupt- <strong>und</strong> ehrenamtlichen Skilehrer <strong>und</strong> Kampfrichter <strong>in</strong> Deutschland. Seit<br />

1920 war er im Land Thür<strong>in</strong>gen auch als Kampfrichter sowohl beim Skispr<strong>in</strong>gen, im<br />

alp<strong>in</strong>en Skisport <strong>und</strong> bei Skilangläufen tätig <strong>und</strong> sogar Hauptkampfrichter bei vielen<br />

Meisterschaften <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationalen Wettkämpfen. Bei den Olympischen W<strong>in</strong>terspielen<br />

1936 wurde er zum „ehrenamtlichen Amtswalter für die Organisation der skisportlichen<br />

Wettbewerbe“ <strong>in</strong> Garmisch-Partenkirchen berufen.<br />

Zu DDR-Zeiten nahm Dr. Lothar Köhler e<strong>in</strong>e ähnlich wichtige Funktion im Deutschen<br />

Skiläuferverband (DSLV) e<strong>in</strong>. Absolvent e<strong>in</strong>es der ersten Matrikel am Institut für<br />

Körpererziehung der Uni <strong>Jena</strong> übernahm er bereits 1954 die Fachschaft Ski <strong>und</strong> damit die<br />

Ausbildung aller <strong>Sport</strong>studenten <strong>in</strong> <strong>Jena</strong> <strong>in</strong> dieser <strong>Sport</strong>art. Er begründete besonders die<br />

sogenannte „bodenständige“ Skiausbildung der <strong>Sport</strong>lehrer, die davon ausg<strong>in</strong>g, dass<br />

die DDR über ke<strong>in</strong>e günstigen geographischen Bed<strong>in</strong>gungen für den alp<strong>in</strong>en Skisport<br />

verfügte <strong>und</strong> daher vorrangig die nordischen Diszipl<strong>in</strong>en Langlauf <strong>und</strong> Skispr<strong>in</strong>gen<br />

pflegen sollte. Bereits als junger Assistent wurde Köhler Mitglied des Tra<strong>in</strong>errates<br />

Skilanglauf des DSLV, später <strong>in</strong> verschiedenen zentralen Gremien des Verbandes war er<br />

1990 Mitgründer des Thür<strong>in</strong>ger Skiverbandes <strong>und</strong> dessen Vizepräsident.<br />

Bei Lothar Köhler <strong>und</strong> Manfred Thieß erhielt auch Hubert Brühl se<strong>in</strong>e Skiausbildung.<br />

Hubert Brühl (geb. Bechstädt) stammte aus dem Altenburger Land, was nicht gerade<br />

e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>tersporthochburg war <strong>und</strong> ist. In den 1970er Jahren studierte er an der Sektion<br />

<strong>Sport</strong>wissenschaft <strong>und</strong> schloss se<strong>in</strong> Studium als Diplomlehrer für <strong>Sport</strong> <strong>und</strong> Biologie ab.<br />

Se<strong>in</strong>e Spezialfachausbildung absolvierte er im W<strong>in</strong>tersport, wo ihn die Skilehrer Hugo<br />

Weschenfelder <strong>und</strong> Eberhardt Täubert ganz wesentlich mit prägten. Nach dem Studium<br />

wurde er Assistent an der Sektion <strong>Sport</strong>wissenschaft bei Prof. Dr. Willi Schröder,<br />

bei dem er auch promovierte. 1978 übernahm Hubert Brühl die Sektionsleitung der<br />

W<strong>in</strong>tersportler <strong>in</strong> der HSG. Ihm lagen besonders die Wettkampfsportler <strong>in</strong> der HSG am<br />

Herzen. Er übernahm hier die Traditionen von Dr. Manfred Thieß <strong>und</strong> sorgte dafür,<br />

dass <strong>Jena</strong>er Skiläufer besonders bei DDR-Studentenmeisterschaften im Skilanglauf<br />

<strong>und</strong> im „Militärischen W<strong>in</strong>termehrkampf“, dem Vorläufer des Biathlons, immer wieder<br />

Meisterschaftsmedaillen erkämpften. Anfang der 1990er Jahre folgte er dem Ruf des<br />

DSV <strong>und</strong> nahm e<strong>in</strong>e hauptamtliche Tätigkeit <strong>in</strong> München auf. Er stieg rasch bis zur<br />

Funktion des Direktors für Breitensport auf. Se<strong>in</strong> Herz h<strong>in</strong>g sehr an Thür<strong>in</strong>gen <strong>und</strong><br />

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