Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS
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112 4. Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />
4.2.11.1 Linearität<br />
Die richtige Kalibrierung <strong>und</strong> damit die Bestimmung der Korrelation zwischen Signal<br />
<strong>und</strong> Analytkonzentration ist die Gr<strong>und</strong>voraussetzung für quantitativ-analytisches Ar-<br />
beiten, welches spätestens bei der Quantifizierung der Elektropherogramme <strong>zur</strong> Be-<br />
stimmung der Zytotoxizität <strong>zur</strong> Anwendung kommen sollte. In der Kalibrierarbeit<br />
wurden sechs Elektropherogramme <strong>von</strong> Pseudomonas-Suspensionen in einem Kon-<br />
zentrationbereich zwischen 0.1 <strong>und</strong> 0.6 OD600 aufgenommen (Abbildung 4.38a). Jedes<br />
Elektropherogramm entsprach nach Integration der einzelnen Signale über die gesam-<br />
te Zeitskala des Elektropherogrammes, einem Messpunkt, welcher der empirischen,<br />
aus der OD-Messung (Abschnitt 4.2.4.3) ermittelten Probenmenge zugeordnet wurde.<br />
Die Integrale wurden als korrigierte Peakflächen berechnet, d. h. sie enthalten bereits<br />
einen Korrekturfaktor zum Ausgleich der Peakverbreiterung bedingt durch längere<br />
Migrationszeiten. Der gemessene Konzentrationsbereich ergab sich aus den Bedingun-<br />
gen für die Erstellung mikrobieller Elektropherogramme (Abschnitt 4.2.6.3.4). Die In-<br />
stabilität der Proben erforderte die Herstellung jeder Zellonzentration aus einer neuen<br />
Bakterienkultur in einer Inkubationsphase <strong>von</strong> 24 h bis 36 h. Es wurden somit kei-<br />
ne in der pharmazeutischen Analytik üblichen Stammlösungen verwendet. Die Aus-<br />
wertung der Korrelation zwischen Signal <strong>und</strong> Konzentration erfolgte visuell <strong>und</strong> über<br />
die Bestimmung des Bestimmtheitsmaßes (R 2 ). Betrachtet man in Abbildung 4.38b die<br />
Auftragung der erhaltenen Wertepaare, wird ein aus der Messtechnik resultierender<br />
systematischer Fehler deutlich. Die Konzentration der Bakteriensuspension kann nur<br />
indirekt über die optische Dichte bestimmt werden <strong>und</strong> enthält auf diese Weise an sich<br />
eine Korrelationsfunktion. Die Korrelation zwischen Zellzahl <strong>und</strong> optischer Dichte<br />
wurde in Abschnitt 4.2.4.3 über den gesamten Messbereich bestimmt. Wie in Abschnitt<br />
3.3.1 bereits besprochen gilt eine Linearität zwischen optischer Dichte <strong>und</strong> Zellzahl je-<br />
doch genaugenommen erst ab einem OD-Wert <strong>von</strong> 0.2 bis 0.3. Lässt man aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> das erste Wertepaar (0.113,8916) außer Acht <strong>und</strong> fittet die restlichen Wertepaa-<br />
re an eine Korrelationsfunktion 1. Ordnung: y(x) = ax + b, so erhält man die folgende<br />
Geradengleichung:<br />
y(x) = 665374x − 132538 (4.2)<br />
mit einem Bestimmtheitsmaß <strong>von</strong> R 2 = 0.993. Der negative Y-Achsenabschnitt ergibt<br />
physikalisch zunächst keinen Sinn. Er unterstützt jedoch die bei der Konzentrations-<br />
abhängigkeit der Elektropherogramme (Abschnitt 4.2.6.3.4) aufgestellte Hypothese,<br />
dass unkontrollierte Adsorption des Analyten, d. h. der Mikroorganismen an der PEO-<br />
beschichtung, während der kapillarelektrophoretischen Trennung stattfindet. Dieses<br />
Phänomen ist nicht nur <strong>von</strong> der Temperatur, dem Lösungsmittel <strong>und</strong> der Beschaffen-<br />
heit der betreffenden Oberflächen abhängig, sondern auch <strong>von</strong> der Konzentration des<br />
Analyten [153]. Vermutlich ist gerade diese Konzentrationsabhängigkeit der Adsorpti-