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Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS

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4.1 Auf der Suche nach ”hits” <strong>zur</strong> Therapie der HAT 71<br />

4.1.4 <strong>Struktur</strong>-Wirkungs-Beziehungen benzannelierter Systeme<br />

4.1.4.1 Naphthylisochinolin-Alkaloide (NIQs)<br />

Abbildung 4.8:<br />

Naphthylisochinolin<br />

6<br />

7<br />

5<br />

8<br />

4<br />

1<br />

3<br />

N 2<br />

Interessante Alkaloide für die Leitstruktursuche gegen tro-<br />

pische Protozoen-Erkrankungen sind vor allem in der Grup-<br />

pe der Naphthylisochinolin-Alkaloide (NIQs) zu finden. Ei-<br />

nigen dieser Substanzen wie z. B. Dioncopeltin A <strong>und</strong> Dion-<br />

cophyllin B <strong>und</strong> C konnte sowohl in vitro als auch in vi-<br />

vo eine hohe Aktivität gegen Plasmodium falciparum [99]<br />

nachgewiesen werden, andere hingegen zeigten gegen Er-<br />

reger der Leishmaniose [33], Chagas-Krankheit <strong>und</strong> Afri-<br />

kanischen Schlafkrankheit [29, 36, 40] eine vielversprechende Aktivität. Über mögli-<br />

che Zielstrukturen <strong>und</strong> Wirkmechanismen liegen jedoch noch keine Erkenntnisse vor.<br />

Das Gr<strong>und</strong>gerüst bildet bei dieser Substanzgruppe das Isochinolin, an welches eine<br />

Naphthalin-Einheit geknüpft ist. Bisher wurden 120 Naphthylisochinolin-Alkaloide<br />

aus afrikanischen Lianen-Gewächsen isoliert. Ihr Vorkommen beschränkt sich auf die<br />

Familie der Dioncophyllaceae, die in drei Gattungen auftritt Habropetalum, Dioncophyl-<br />

lum <strong>und</strong> Triphyophyllum, <strong>und</strong> auf die eng verwandte Familie der Ancistrocladusaus mit<br />

der monotypischen Gattung Ancistrocladus [30, 37]. Im Rahmen dieser Studie wurde<br />

eine große Bibliothek verwandter Substanzen aus Natur <strong>und</strong> Synthese aufgebaut <strong>und</strong><br />

in vitro auf Trypanosoma brucei brucei getestet.<br />

4.1.4.1.1 C,C-verknüpfte NIQs<br />

Die Ergebnisse einiger C,C-verknüpfter NIQs sind in Abbildung 4.9 zusammenge-<br />

stellt. Bei dieser Alkaloid-Gruppe ist das Naphthalin mit dem Isochinolin über ei-<br />

ne C,C-Biaryl-Achse verb<strong>und</strong>en. Bei unseren Untersuchungen wurde zunächst vom<br />

Dioncophyllin A (1), einem sehr gut verfügbaren Naphthylisochinolin-Alkaloid, wel-<br />

ches sowohl aus der westafrikanischen Triphyophyllum-peltatum-Liane isoliert [38], als<br />

auch synthetisch gewonnen wurde [34], ausgegangen. Es zeigte mit einem ED50-<br />

Wert <strong>von</strong> 3.4±1.7 µM eine vergleichbare Aktivität zu Nifurtimox (ED50=3.4±0.4 µM).<br />

Ähnliche Ergebnisse wurden mit den strukturverwandten Substanzen Dioncophyl-<br />

lin B (2) [41] (ED50=2.6±0.4 µM), Dioncophyllin C (3) [39] (ED50=4.2±2.3 µM) <strong>und</strong><br />

5’-O-Demethyldioncophyllin A (5) [43] (ED50=3.8±1.3 µM) erreicht. Ausgehend <strong>von</strong><br />

5’-O-Demethyldioncophyllin A führt eine zusätzlich eingefügte Hydroxy-Gruppe an<br />

den Methyl-Rest des Naphthalins im Dioncopeltin A (4) [42] zu einer Redukti-<br />

on der Aktivität im Größenbereich einer Zehnerpotenz (ED50=22.2±4.8 µM). Eben-<br />

falls zeigten Korupensamin A (6) (ED50=48.6±4.8 µM) <strong>und</strong> Korupensamin B (7) [32]<br />

(ED50=45.8±5.1 µM) mit jeweils zusätzlicher Hydroxy-Gruppe an Position 6 des<br />

Tetrahydroisochinolin-Gerüstes stark verminderte Aktivität, welche im dimeren Mi-

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