Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS
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4.2 Kapillarelektrophoretische Methode <strong>zur</strong> Analyse intakter Mikroorganismen 83<br />
flächenpotenzial, damit die Tendenz der Cluster- <strong>und</strong> Kettenbildung <strong>und</strong> wie-<br />
derum das elektrophoretische Peakmuster [77].<br />
• amphotere Oberflächenstruktur.<br />
• Mikroorganismen sind sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie pH,<br />
Ionenstärke <strong>und</strong> Sauerstoffgehalt, <strong>und</strong> lysieren unter ungünstigen Bedingungen<br />
oder ändern ihre elekrophoretischen Eigenschaften. Die Auswahl des Puffers ist<br />
damit erheblich eingeschränkt [205].<br />
• Viele Mikroorganismen sondern unter anderem unter oxidativem Stress eine<br />
Vielzahl <strong>von</strong> Substanzen ab. Diese können zu unbeabsichtigten Peaks führen,<br />
<strong>und</strong> Zelllyse <strong>und</strong> Veränderungen in der Mobilität <strong>und</strong> Migrationszeit hervorru-<br />
fen.<br />
• Mikroorganismen neigen aufgr<strong>und</strong> ihrer geladenen Oberfläche mit den negativ<br />
geladenen Silanolgruppen der Kapillarwand in Wechselwirkung zu treten <strong>und</strong><br />
an diese zu adsorbieren. Auch kann es zu Interaktionen zwischen den mikrobi-<br />
ellen Partikeln kommen.<br />
• Bezüglich der Partikelanzahl pro Volumen sind Bakteriensuspensionen im All-<br />
gemeinen verdünnter als Lösungen chemisch definierter Moleküle, wodurch In-<br />
jektionsprobleme verursacht werden können.<br />
Aus diesen Gründen müssen neben der Entwicklung geeigneter CE-Bedingungen<br />
auch die Standardisierung <strong>und</strong> Optimierung der Bakterienkulturen <strong>und</strong> deren Pro-<br />
benpräparation vorgenommen werden.<br />
4.2.4 Standardisierung der Bakterienkulturen<br />
4.2.4.1 Kultivierung<br />
Die Kultivierung aller drei Bakterienspezies erfolgte in Brain-Heart-Infusion(BHI)-<br />
Bouillon, einem Vollmedium für anspruchsvolle Keime, um möglichst schnelles<br />
Wachstum zu begünstigen. Eine Temperatur <strong>von</strong> 30 ◦ C erwies sich als guter Kom-<br />
promiss, um die Kultivierung aller drei Bakterienspezies in einem Brutschrank zu<br />
ermöglichen. Dem unterschiedlichen Sauerstoffbedarf bei Aerobiern <strong>und</strong> Anaerobiern<br />
(Abschnitt 3.2.1.2) wurde durch Verwendung unterschiedlicher Kultivierungsgefäße<br />
Rechnung getragen. M. luteus wurde in 25 cm 3 Kulturflaschen mit luftdurchlässigem<br />
Schraubverschluss bzw. bei einem größeren Zellansatz, in Erlenmeyerkolben auf ei-<br />
nem Schüttler bei 150 rpm/min, P. fluorescens <strong>und</strong> S. vestibularis in 15 ml Kulturröhr-<br />
chen mit Schraubverschluss bzw. in Erlenmeyerkolben ohne Schüttler kultiviert.