Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS
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92 4. Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />
4.2.6.3 Optimierung der Trennmethode<br />
Trotz aller Bemühungen zeigten die Elektropherogramme der Mikroben unter Verwen-<br />
dung der Methode nach Armstrong teilweise eine schlechte Auflösung <strong>und</strong> fehlende<br />
Reproduzierbarkeit, die aber für den Einsatz der CE <strong>zur</strong> Zytotoxizitätsbestimmung<br />
unerläßlich ist. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden nachfolgend<br />
• die Pufferkonzentration<br />
• die polymere Matrix<br />
• <strong>und</strong> die Probenpräparation<br />
variiert <strong>und</strong> für den Teststamm M. luteus optimiert.<br />
4.2.6.3.1 Pufferkonzentration<br />
Eine mögliche Ursache für die schlechte Auflösung <strong>und</strong> die fehlende Reproduzier-<br />
barkeit war die extrem geringe Ionenstärke im Trennpuffer. Die daraus resultierende,<br />
sehr geringe Stromstärke lag bei einer Spannung <strong>von</strong> 10 KV unter 1 µA, wodurch sich<br />
natürliche Schwankungen in der Temperatur, Spannung oder Wasserreinheit leicht be-<br />
merkbar machten. Gegen eine Erhöhung der Pufferkonzentration spricht jedoch die<br />
dadurch sinkende Mobilität des EOFs (Abschnitt 3.4).<br />
In wässriger Lösung sind Mikroben meist negativ geladen. Bei anodischer Injektion<br />
<strong>und</strong> konventioneller Polung (Abschnitt 3.4) würden die Biokolloide alleine aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer elektrophoretischen Mobilität überhaupt nicht durch die Kapillare wandern. Ist<br />
der EOF jedoch groß genug, zieht er die Probenzonen am Detektor vorbei. Der EOF<br />
liefert bei Mikroben den wesentlichen Beitrag <strong>zur</strong> Analysenzeit, denn aufgr<strong>und</strong> der<br />
großen Masse m der Mikroorganismen ist ihre Beschleunigung a aufgr<strong>und</strong> des elektri-<br />
schen Feldes E (Fel = q · E = m · a) sehr klein <strong>und</strong> damit auch ihre Gleichgewichtsge-<br />
schwindigkeit vel.<br />
Zur Festlegung eines sinnvollen Konzentrationsbereiches des Trennpuffers wurde zu-<br />
nächst der Einfluss verschiedener Pufferkonzentrationen auf den EOF analysiert. Dazu<br />
wurde eine Stammlösung mit 0.445 M Tris-Borat <strong>und</strong> 10 mM Na2EDTA (siehe Expe-<br />
rimenteller Teil) zu verschiedenen Konzentrationen verdünnt <strong>und</strong> jeder Verdünnung<br />
0.0125 % PEO 600.000 als Modifikator zugesetzt. In Abbildung 4.18 ist der EOF, mar-<br />
kiert durch Benzylalkohol, in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Pufferkonzentration <strong>und</strong> Ionen-<br />
stärke dargestellt. Die verwendeten Pufferlösungen (A-I) sind in Tabelle 4.5 gelistet.<br />
Die Elektrolyte wurden im Konzentrationsbereich <strong>von</strong> 0.11 mM Tris-Borat <strong>und</strong> 0.003<br />
mM Na2EDTA bis 3.90 mM Tris-Borat <strong>und</strong> 0.088 mM Na2EDTA eingesetzt. Während<br />
sich der EOF bei einer Ionenstärke zwischen 0.069 mM <strong>und</strong> 0.49 mM kaum änderte <strong>und</strong><br />
bei ca. 3 Minuten lag, fiel er ab einer Ionenstärke >0.69 mM stark ab <strong>und</strong> benötigte bei<br />
einer Ionenstärke <strong>von</strong> 2.43 mM bereits nahezu 10 Minuten. Der interessante Konzentra-