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Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS

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4.3 Charakterisierung einer Bakterienpopulation durch Fluoreszenzmarkierung 123<br />

vestibularis. Die beiden Ausgleichsgeraden enthalten sowohl<br />

• die Vitalitätsbestimmung,<br />

• die Korrektur der spektralen Überlappung <strong>von</strong> SYTO9 <strong>und</strong> Propidiumiodid<br />

• als auch die Hintergr<strong>und</strong>fluoreszenz,<br />

wobei die letzten beiden Faktoren zu den beobachteten positiven Y-Achsenabschnitten<br />

führen. Die ” Vitalitätsgeraden” bilden die Basis für alle weiteren Vitalitätsbestimmun-<br />

gen Arzneistoff-exponierter Bakterienproben <strong>und</strong> ihre präzise Bestimmung ist unent-<br />

behrlich.<br />

4.3.4.2 Testung<br />

Antibiotika greifen direkt in den katabolen <strong>und</strong> anabolen Stoffwechsel der Bakterien-<br />

zellen ein; das bedeutet, dass sich die <strong>zur</strong> Bestimmung der antibiotischen Wirksamkeit<br />

verwendeten Bakterienkulturen in der exponentiellen Phase befinden müssen [182].<br />

Die Bakterienkulturen zeichnen sich in dieser Phase durch starke Stoffwechselaktivität<br />

<strong>und</strong> Zellvermehrung aus, so dass die Auswirkung der Antibiotika auf Zellwachstum<br />

<strong>und</strong> -zustand leicht sichtbar wird. Die Antibiotika wurden in einem Konzentrations-<br />

bereich zwischen 0.01 µM <strong>und</strong> 100 µM auf ihre toxische Wirkung getestet. Nach ei-<br />

ner Inkubationszeit <strong>von</strong> 18 h bei 30 ◦ C wurden die Arzneistoff-exponierten Bakterien-<br />

zellen geerntet, gewaschen, mit den optimierten Markerkonzentrationen Fluoreszenz-<br />

markiert <strong>und</strong> zusammen mit einer Positiv(100 % lebende Zellen)- <strong>und</strong> einer Nega-<br />

tiv(100 % tote Zellen)kontrolle am FMR mit einer Extinktion bei 488 nm <strong>und</strong> dualer<br />

Emission bei 520 nm <strong>und</strong> 655 nm gemessen. Anhand des ermittelten grün/roten Fluo-<br />

reszenzverältnisses wurde aus der Kalibrierfunktion der prozentuale Anteil lebender<br />

Zellen der jeweiligen Bakterienproben errechnet <strong>und</strong> in Abhängigkeit der eingesetz-<br />

ten Antibiotikakonzentrationen aufgetragen. Abbildung 4.45 zeigt die beiden Dosis-<br />

Wirkungs-Kurven <strong>von</strong> Ciprofloxacin für P. fluorescens <strong>und</strong> Vancomycin für S. vestibula-<br />

ris.<br />

Insgesamt wurde die Bestimmung der Zytotoxizität dreimal durchgeführt. Die ent-<br />

sprechenden ED50-Werte berechneten sich mittels linearer Interpolation [134] (Ab-<br />

schnitt 5.3) für Ciprofloxacin zu 5.1±1.6 µM <strong>und</strong> für Vancomycin zu 2.4±0.7 µM. Dies<br />

entspricht einer Standardabweichung <strong>von</strong> 31.4 % bei Ciprofloxacin <strong>und</strong> 29.2 % bei Van-<br />

comycin, womit die Streuung im Rahmen der üblichen Abweichungen <strong>von</strong> 30 % bei<br />

biologischen Testverfahren liegt [175]. Zur Überprüfung <strong>und</strong> Interpretation der Ergeb-<br />

nisse wurde die Testung mittels konventionellem Mikrodilutionsverfahren wiederholt<br />

<strong>und</strong> die entsprechenden MIC-Werte bestimmt (Abschnitt 5.1.8.3). Für Ciprofloxacin<br />

ergab sich ein MIC-Wert <strong>von</strong> 3.0 µM <strong>und</strong> für Vancomycin ein Wert <strong>von</strong> 0.7 µM. Ähn-<br />

liche Aktivitätskonzentrationen sind auch in der Literatur beschrieben, weshalb auf

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