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Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS

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56 3. Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

• T1=longitudinale Relaxationszeit<br />

Sie bezeichnet die Zeitkonstante, innerhalb der die longitudinale Magnetisierung<br />

nach einer Störung in den Gleichgewichtszustand <strong>zur</strong>ückkehrt. Diese Art der<br />

Relaxation wird als Spin-Gitter-Relaxation bezeichnet <strong>und</strong> ist mit einer Ener-<br />

gieänderung des Systems verb<strong>und</strong>en. Der Begriff Gitter stammt ursprünglich<br />

aus der Festkörperphysik <strong>und</strong> bezeichnet auch in der Flüssigphasen-NMR die<br />

gesamte Umgebung mit der Energie ausgetauscht werden kann.<br />

Prinzipiell wird bei NMR-Experimenten die zeitliche Entwicklung der transversalen<br />

Magnetisierung: M + (t) = Mx(t) + iMy(t) durch den Resonator im Probenkopf nach<br />

Anregung der Probe durch das HF-Feld � B1 betrachtet. Durch die Einführung der kom-<br />

plexen Magnetisierung M + erhalten die Bloch-Gleichungen die folgenden Ausdrücke:<br />

∂M + (t)<br />

∂t<br />

�<br />

= − iω0 + 1<br />

�<br />

M<br />

T2<br />

+ (t) (3.24)<br />

∂Mz(t)<br />

∂t<br />

= − 1<br />

(Mz(t) − M0) (3.25)<br />

T1<br />

Die allgemeinen Lösungen der Bloch-Gleichungen ergeben:<br />

M + (t) = M + �<br />

(0)exp(−iω0t)exp − t<br />

�<br />

T2<br />

�<br />

Mz(t) = Mz(0)exp − t<br />

� � �<br />

+ M0 1 − exp −<br />

T1<br />

t<br />

��<br />

T1<br />

(3.26)<br />

(3.27)<br />

Nach Fouriertransformation der transversalen Magnetisierung bezüglich t erhält man<br />

die Lorentzlinie, d. h. die Resonanzlinie im Spektrum in der Frequenz-Domäne:<br />

M + (ω) = M + (0)<br />

1<br />

−i(ω0 − ω) − 1<br />

T2<br />

(3.28)<br />

wobei ω0 die Position angibt <strong>und</strong> die Signalbreite durch 1 bestimmt wird. Die Signal-<br />

T2<br />

amplitude M + (0) zum Zeitpunkt t=0 ist abhängig <strong>von</strong> der Magnetisierung im Gr<strong>und</strong>-<br />

zustand M0 <strong>und</strong> vom Pulswinkel α = γτB1, wobei τ die HF-Pulsdauer ist.<br />

Betrachtet man nur magnetisch äquivalente Atomkerne, so hat das aufgezeichnete<br />

Zeitsignal, free induction decay (FID), die Form einer exponentiell gedämpften Si-<br />

nusschwingung. T2 definiert dabei die Zeitspanne, während der der FID beobachtet<br />

werden kann, T1 hingegen die minimale Zeit, die zum Erreichen des Gleichgewich-<br />

tes benötigt wird. Die Signalstärke ist somit <strong>zur</strong> transversalen Magnetisierung pro-<br />

portional <strong>und</strong> klingt mit der Zeitkonstanten T2 ab. In der Praxis dagegen liegt eine<br />

Verteilung <strong>von</strong> Resonanzfrequenzen vor, wodurch Spins, die unmittelbar nach der An-<br />

regung noch eine identische Phase aufweisen, dephasieren. Dadurch verkleinert sich<br />

die vektorielle Summe der magnetischen Momente der einzelnen Spins <strong>und</strong> folglich<br />

die Signalintensität. Die beobachtete Signalabnahme wird deshalb als empirische T ∗ 2 -<br />

Relaxation bezeichnet. Sie enthält unter anderem Beiträge aus

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