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Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS

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1.1 ”Orphan Drugs and Neglected Diseases” 15<br />

ausschließlich Arzneistoffe. Die therapeutischen Strategien sind weitgehend auf dem<br />

Stand der 60er Jahre stehen geblieben <strong>und</strong> basieren auf den fünf Arzneistoffen: Sura-<br />

min, Melarsoprol, Pentamidin, Eflornithin <strong>und</strong> Nifurtimox (Abbildung 1.2). Die ein-<br />

zigen wesentlichen Neuerungen ergaben sich in der Begleittherapie, wodurch unter<br />

dem Einsatz <strong>von</strong> Glukokortikoiden die schweren Therapiekomplikationen abgemil-<br />

dert werden können [201]. Nifurtimox verfügt über keine Zulassung <strong>zur</strong> Therapie der<br />

HAT, sondern lediglich <strong>zur</strong> Therapie der Amerikanischen Trypanosomiasis (Chagas<br />

Krankheit) [26]. Dennoch wird es bei Patienten, die gegenüber Melarsoprol resistent<br />

sind <strong>und</strong> bei denen keine anderen Therapiealternativen bestehen, <strong>zur</strong> Behandlung <strong>von</strong><br />

T.-b.-gambiense-Infektionen eingesetzt. Die Wahl des Medikamentes hängt vor allem<br />

da<strong>von</strong> ab, in welchem Stadium die Krankheit diagnostiziert wurde - <strong>und</strong> zwar vor<br />

oder nach dem Eindringen in die Zerebrospinalflüssigkeit. In Tabelle 1.1 sind die der-<br />

zeitigen Therapieoptionen zusammengefaßt:<br />

Westafrikanische Ostafrikanische<br />

Schlafkrankheit Schlafkrankheit<br />

Trypanosoma brucei Trypanosoma brucei<br />

gambiense rhodesiense<br />

Stadium I 1.Wahl: Pentamidin 1.Wahl: Suramin<br />

(hämo-lymphatischer Befall) 2.Wahl: Suramin 2.Wahl: Melarsoprol<br />

Stadium II 1.Wahl: Melarsoprol 1.Wahl: Melarsoprol<br />

(Meningoenzephalitis) 2.Wahl: Eflornithin 2.Wahl: Melarsoprol<br />

+Nifurtimox<br />

Tabelle 1.1: Therapiestrategien <strong>zur</strong> Behandlung der Afrikanischen Trypanosomiasis (nach Referenz<br />

[250]).<br />

Alle Therapieansätze sind unbefriedigend aufgr<strong>und</strong> ihrer:<br />

• Unakzeptablen hohen Toxizität. Beispielsweise liegt die Letalität unter Thera-<br />

pie beim Melarsoprol zwischen 4 % bis 12 % [84]. Mit großer Wahrscheinlich-<br />

keit würde keines dieser Medikamente heute die Kriterien für eine internationale<br />

FDA-Zulassung erfüllen [250].<br />

• Schlechten Wirksamkeit <strong>und</strong> ihrer aufwändigen Applikation [90]. Bis auf Nifur-<br />

timox, welches oral verabreicht werden kann, ist bei allen anderen Arzneistof-<br />

fen nur eine intramuskuläre bzw. intravenöse Applikation möglich [49, 250]. Die<br />

Melarsoprol-Behandlung dauert minimal 10 Tage <strong>und</strong> erfordert zumindest im<br />

Stadium II eine intensive medizinische Behandlung <strong>und</strong> Überwachung [251].<br />

• Arzneistoffresistenz [48]. Eine zunehmende Resistenzentwicklung gegen Melar-<br />

soprol wird vor allem aus Angola <strong>und</strong> Uganda berichtet, wo in manchen Stand-

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