Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS
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4.2 Kapillarelektrophoretische Methode <strong>zur</strong> Analyse intakter Mikroorganismen 95<br />
Abbildung 4.21: Polymerherstellung<br />
als Ursache für<br />
fehlende Reproduzierbarkeit<br />
am Beispiel <strong>von</strong> M. luteus-<br />
Elektropherogrammen. PEO<br />
600.000 wurde in beiden Fällen<br />
durch vierstündige Ultraschallbehandlung<br />
zu einer Konzentration<br />
<strong>von</strong> 0.5 % vollständig<br />
gelöst. Der Trennpuffer enthielt<br />
0.0125 % PEO mit 0.78 mM Tris-<br />
Borat <strong>und</strong> 0.018 mM Na2EDTA,<br />
bei einem pH-Wert <strong>von</strong> 8.7. Für<br />
CE-Bedingungen <strong>und</strong> Probenpräparation<br />
siehe Abbildung<br />
4.17.<br />
te Trennleistung aber keine Selektivität. Dagegen erfüllt Elektropherogramm b beide<br />
Bedingungen.<br />
Rheologische Untersuchungen mittels Rotationsviskosimeter zeigten im Scherbereich<br />
<strong>von</strong> 1 bis 1000 1/s Unterschiede zwischen den beiden PEO-Stammlösungen. Beide<br />
Lösungen wiesen zwar Newtonsches Verhalten auf, unterschieden sich aber in ihrer<br />
berechneten Viskosität (PEO-Lösung 1 zu 3.5 mPas, Lösung 2 zu 4.8 mPas). Vermut-<br />
lich ist eine zu geringe Viskosität der PEO-Lösung 1 verantwortlich für die schlechte<br />
Auflösung in Elektropherogramm a. Die Hauptfehlerquelle während der Herstellung<br />
der Polymerlösung liegt in der langen Ultraschallbehandlung. Über diese Zeit kann<br />
sich das Bad sehr stark aufheizen <strong>und</strong> bei fehlender Kühlvorrichtung, wie es bei uns<br />
der Fall war, zum Aufbrechen der langen PEO-Ketten führen. Da die hocheffizien-<br />
te Trennung der Armstrong-Methode, nicht nur über die Viskosität bestimmt wird,<br />
sondern auch über die Chemie des PEOs an sich [11], sollte das Polymer selbst nicht<br />
substituiert werden. So wurde in einigen Publikationen <strong>zur</strong> Aufklärung der Methode<br />
der Trennung, PEO aufgr<strong>und</strong> seiner Hydrophilie ein additiver fokussierender Effekt<br />
der Probenzonen zugesprochen, welcher bei Substitution <strong>von</strong> PEO mit Glycerol trotz<br />
gleicher Viskosität ausblieb [11, 106].<br />
Um höhere Reproduzierbarkeit des Trennsystems zu erreichen, wurde zunächst nie-<br />
dermolekulares PEO als Additivum zum Trennpuffer eingesetzt. Interessant war vor<br />
allem der niedermolekulare Bereich <strong>von</strong> 400 bis 4000, da hier PEOs flüssig <strong>und</strong> mit<br />
Wasser mischbar sind. In Abbildung 4.22 sind die Elektropherogramme a bis d un-<br />
ter Zusatz <strong>von</strong> PEO 400 <strong>und</strong> 4000 in unterschiedlichen Konzentrationen dargestellt.<br />
Während mit PEO 400 in einer Konzentration <strong>von</strong> 0.05 % (Elektropherogramm a) kei-<br />
ne Abtrennung der M. luteus-Cluster vom EOF erzielt wurde, verbesserte sich die<br />
Auflösung zunehmend bei Erhöhung der Konzentration auf 0.5 % <strong>und</strong> 5 % (Elek-