Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS
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120 4. Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />
4.3.4 Fluoreszenz-Mikrotiterplatten-Lesegerät (FMR)<br />
4.3.4.1 Validierung der Fluoreszenzmarkierung<br />
In der Fluoreszenzspektroskopie wird die gesamte Lumineszenz einer Probe gemes-<br />
sen. Sie muss folglich proportional <strong>zur</strong> vorhandenen Zellzahl sein, d. h. alle Bakteri-<br />
enzellen müssen mit Farbstoff gesättigt sein. Aufgr<strong>und</strong> der gegenseitigen Beeinflus-<br />
sung der beiden Fluoreszenzmarker SYTO9 <strong>und</strong> Propidiumiodid durch Verdrängung<br />
<strong>und</strong> Fluoreszenzlöschung bildet die Sättigung der Probe mit SYTO9 die Gr<strong>und</strong>lage der<br />
fluorimetrischen Auswertung. Ferner muss für eine korrekte Fluoreszenzmarkierung<br />
<strong>und</strong> Auswertung Propidiumiodid in ausreichendem Überschuss vorhanden sein, so<br />
dass die erforderliche Propidiumiodid-Konzentration erst durch die ” Herstellung” ei-<br />
ner Korrelation 1. Ordnung (vide infra) zwischen dem grün/roten Fluoreszenzverhält-<br />
nis <strong>und</strong> dem prozentualen Anteil lebender Zellen angepasst werden kann [4, 254]. Die<br />
Bestimmung der erforderlichen Konzentrationen erfolgte zunächst am FMR bei einer<br />
Anregungswellenlänge <strong>von</strong> 488 nm <strong>und</strong> Emissionswellenlängen <strong>von</strong> 520 nm (SYTO9)<br />
<strong>und</strong> 655 nm (Propidiumiodid). Diese entsprachen zwar nicht den Anregungs- <strong>und</strong><br />
Emissionsmaxima, doch bestand dadurch Einklang mit den Techniken der Fluores-<br />
zenzmikroskopie, die zu Visualisierungszwecken eingesetzt wurde, <strong>und</strong> der LIF-CE.<br />
4.3.4.1.1 Sättigungskonzentration<br />
Die Sättigungskonzentration <strong>von</strong> SYTO9 wurde für eine Bakterienpopulation in der<br />
frühen stationären Phase bestimmt. In diesem Stadium, kurz nach Abschließen des<br />
Zellwachstums besteht eine Bakterienkultur aus fast 100 % lebenden Zellen. Die ver-<br />
wendeten Bakterienzellen waren in 200 µl Wasser suspendiert, um eine mögliche<br />
Bindung <strong>von</strong> SYTO9 an Mediumbestandteile auszuschließen. In Vorversuchen wur-<br />
den unterschiedliche Zellkonzentrationen <strong>zur</strong> Zellmarkierung eingesetzt. Eine Fluo-<br />
reszenzmarkierung <strong>von</strong> 1.5 x 10 7 Zellen/ml (1:10 Verdünnung einer 0.5 OD600-Stamm-<br />
lösung, siehe Experimenteller Teil Abschnitt 5.1.7.2.5) führte zu einer Fluoreszenzin-<br />
tensität im Bereich 100 bis 200 RFU (relative fluorescence unit) <strong>und</strong> erwies sich so-<br />
mit als geeignet für alle nachfolgenden Experimente. Abbildung 4.42 zeigt die Fluo-<br />
reszenzintensitäten <strong>von</strong> acht Pseudomonas-Proben, die zuvor mit unterschiedlichen<br />
SYTO9-Konzentrationen in einem Konzentrationsbereich zwischen 15 nM <strong>und</strong> 10 µM<br />
unter Lichtausschluss für 15 Minuten inkubiert wurden. Die Fluoreszenzintensität der<br />
markierten Pseudomonas-Proben steigt als Funktion der SYTO9-Konzentration um<br />
mehr als das Doppelte. Bei einer Konzentration <strong>von</strong> > 1.5 µM stagniert die Fluores-<br />
zenzintensität <strong>und</strong> mündet in einem Plateau, das die Sättigung der Zellen mit SYTO9<br />
markiert. Ein Vergleich zu den ungeb<strong>und</strong>enen SYTO9-Intensitäten, die in rein wässri-<br />
ger Umgebung gemessen wurden, verdeutlicht die starke Fluoreszenz des DNA-<br />
geb<strong>und</strong>enen SYTO9. Für S. vestibularis ergab sich bei ähnlichem Fluoreszenzverhalten