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Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS

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4.3 Charakterisierung einer Bakterienpopulation durch Fluoreszenzmarkierung 137<br />

FMR-Methode eine Abweichung <strong>von</strong> einer 10er Potenz, was jedoch immer noch im<br />

Rahmen der üblichen Streuungen bei In-vitro-Testverfahren [175] liegt. Dagegen wur-<br />

den bei Ofloxacin gegen P. fluorescens mit dem “BacLight viability kit” sowohl mit der<br />

FMR- als auch der LIF-CE-Methode irreführende hohe ED50-Konzentrationen erhalten.<br />

Ofloxacin Ciprofloxacin Ampicillin-Na Vancomycin-HCl<br />

in 0.1 M NaOH in H2O in H2O in H2O<br />

ED50 (FMR) >100 5.1±1.6 5.8±1.6 2.4±0.7<br />

ED50 (LIF-CE) >100 1.9±1.0 9.5±1.5 0.2±0.07<br />

MIC 3.0 3.0 0.7 0.7<br />

Tabelle 4.6: Ergebnisse der antibiotischen Wirksamkeit <strong>von</strong> Ofloxacin, Ciprofloxacin, Ampicillin-Na <strong>und</strong><br />

Vancomycin-HCl. Bestimmt wurden die Ergebnisse mittels FMR, LIF-CE <strong>und</strong> Mikrodilutionsverfahren.<br />

Die Zahlenwerte sind in µM angegeben <strong>und</strong> beziehen sich auf die Salz-freie Arzneistoffform. Die<br />

Messungen mittels FMR <strong>und</strong> LIF-CE wurden zweimal wiederholt, während die MIC-Werte einmal bestimmt<br />

wurden. Ofloxacin <strong>und</strong> Ciprofloxacin wurden gegen P. fluorescens getestet. Ampicillin-Na <strong>und</strong><br />

Vancomycin-HCl gegen S. vestibularis.<br />

Mehr Aufschluss über das Versagen der fluorimetrischen <strong>Methoden</strong> am Beispiel Oflo-<br />

xacin brachten die entsprechenden elektrophoretischen Fingerabdrücke bei 520 <strong>und</strong><br />

655 nm. In Abbildung 4.55 sind die Elektropherogramme <strong>von</strong> P. fluorescens nach Expo-<br />

sition mit unterschiedlichen Ofloxacin-Konzentrationen zusammen mit einer Positiv-<br />

kontrolle abgebildet. Für niedrige Ofloxacin-Konzentrationen im Bereich 0.01 bis 0.1<br />

µM, weisen die Elektropherogramme das charakteristische Lebend-Muster auf, d. h.<br />

ein großes Signal bei einer Migrationszeit <strong>von</strong> ca. 10 Minuten dominiert die Elektro-<br />

pherogramme bei 520 nm (Abbildung 4.55(A)) während die Peakmuster bei 655 nm ei-<br />

ne verminderte Fluoreszenzintensität aufweisen (Abbildung 4.55(B)). Mit ansteigender<br />

Ofloxacin-Konzentration nimmt die Fluoreszenzintensität der Signale der Ketten bei<br />

655 nm mehr <strong>und</strong> mehr zu (Abbildung 4.55(B)), gleichzeitig nimmt die Fluoreszenz-<br />

emission des Einzel-Zell-Signals bei 520 nm immer mehr ab (Abbildung 4.55(A)) <strong>und</strong><br />

das charakteristische Tot-Muster erscheint bei einer 10 µM Lösung. Bei einer Ofloxacin-<br />

Konzentration <strong>von</strong> 100 µM verschwindet dieses Muster jedoch <strong>und</strong> nimmt eine vitale<br />

Populationscharakteristik an. Die Vermutung liegt nahe, dass dieser Effekt lösungs-<br />

mittelbedingt ist. Wahrscheinlich kumuliert bei dieser Konzentration der zytotoxische<br />

Effekt des Antibiotikums mit dem der 1 %igen 0.1 M NaOH-Lösung (durch den Einsatz<br />

10 mM Antibiotika-Stammlösungen befindet sich bei der Testung nur 1 % des Lösungs-<br />

mittels in der Bakterienkultur, siehe Experimenteller Teil Abschnitt 5.1.7.2.5) <strong>und</strong> ver-<br />

ursacht das Lysieren der Bakterienzellen, wodurch ein falsches grün/rot-Verhältnis<br />

beobachtet wird. Ähnliche Resultate ergaben sich auch bei Einsatz <strong>von</strong> DMSO als<br />

Lösungsmittel. Die Hypothese der zytotoxischen Kumulation konnte durch die erneu-

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