05.12.2012 Aufrufe

Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS

Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS

Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

72 4. Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />

chellamin B (8) [45] (ED50> 65.9µM), das durch seine anti-HIV-Wirksamkeit bekannt<br />

wurde, noch weiter abnahm. Interessant erwies sich dagegen das dimere Ancistrogrif-<br />

fithin A (10) [45] (ED50=0.85± 0.05 µM). Es besitzt, verglichen mit Michellamin B, zwei<br />

O-Methylierungen mehr <strong>und</strong> seine Wirkung kommt der des Suramin (ED50=0.31±0.05<br />

µM) sehr nahe. Für sein monomeres Ancistrogriffin C (11) (ED50>65.9 µM) konnte kei-<br />

ne Wirkung nachgewiesen werden. Die Wirkung des strukturverwandten Ancistro-<br />

griffin A mit tertiärer Amino-Gruppe (9) (ED50=14.1±1.3 µM) lag dagegen noch im<br />

Wirkbereich <strong>von</strong> Eflornithin (ED50=22.9±4.6 µM). Ancistroealain A (12) (ED50=4.5 ±0.8<br />

µM), einem der aktivsten Naphthylisochinolin-Alkaloide gegen Leishmania donovani,<br />

zeigte mit seinen zwei Methoxy-Gruppen an einem Dihydroisochinolin-Gerüst eine<br />

vergleichbare Aktivität mit Dioncophyllin A (1) (ED50=3.4±1.7 µM). Mit vollständig<br />

dehydriertem Isochinolin-Gerüst wurden die beiden Substanzen ent-Dioncophyllein<br />

A (13) <strong>und</strong> Dioncophyllein D (14) näher untersucht. Dioncophyllein D besitzt im Ge-<br />

gensatz zu den bisher diskutierten Substanzen keine stabile Konfiguration <strong>und</strong> liegt<br />

in der P- <strong>und</strong> M-Konfiguration im Gleichgewicht vor. Beide Substanzen wiesen ge-<br />

genüber Dioncophyllin A eine um etwa eine Zehnerpotenz verminderte Wirksamkeit<br />

auf. Um die Beeinflussung der antitrypanosomalen Aktivität durch O-Methylierung<br />

der Hydroxy-Gruppe am Isochinolin-Gerüst <strong>und</strong> dessen Hydrierungsgrad zu unter-<br />

suchen, wurden die synthetisierten Naphthalin-freien Substanzen (15-17b) getestet.<br />

Dabei zeigte Substanz (15) mit seiner 1R,3R-Konfiguration am Tetrahydroisochinolin-<br />

Ring keine Wirkung. Ebenso erwies sich das korrespondierende Dihydroisochinolin<br />

(16a) als unwirksam. Das O-methylierte Pendant (16b) zeigte dagegen mit einem ED50-<br />

Wert <strong>von</strong> 56.1±15.3 µM eine schwache Aktivität. Die Verstärkung der antitrypano-<br />

somalen Wirksamkeit durch O-Methylierung konnte auch bei den 3S-konfigurierten<br />

Analoga beobachtet werden (Substanzen (17a) <strong>und</strong> (17b)), wobei die Aktivität <strong>von</strong><br />

Substanz (17b) die Wirksamkeit <strong>von</strong> Eflornithin (ED50=22.9±4.6 µM) erreichte.<br />

Fazit:<br />

Eine gute antitrypanosomale Wirksamkeit mit einem ED50-Wert zwischen 3 <strong>und</strong> 4 µM<br />

zeigten C,C-verknüpfte Naphthylisochinolin-Alkaloide<br />

• mit einer oder zwei phenolischen Hydroxy-Gruppen <strong>und</strong><br />

• unabhängig vom Hydrierungsgrad des Isochinolin-Gerüstes.<br />

Eine Abschwächung der Aktivität zeigte sich vor allem bei einer zu hohen Anzahl<br />

freier Hydroxy-Funktionen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!