Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS
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22 1. Einleitung<br />
getrieben wird. Bei dieser Strategie wird die Indikation bereits bestehender Arznei-<br />
mittel <strong>zur</strong> Therapie anderer humaner oder animaler Erkrankungen ausgeweitet, wo-<br />
durch vor allem die Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten erheblich gesenkt werden<br />
können [208, 225, 280]. Erfolgreich war diese Strategie z. B. bei Praziquantel, einem ur-<br />
sprünglich als Anthelminthikum zugelassenen Arzneimittel, das nun in der Therapie<br />
der Schistosomiasis eine wichtige Rolle spielt [132, 190].<br />
Die Auffindung neuer Arzneistoffe ist jedoch zunehmend notwendig. Ihr Weg ist ein<br />
iterativer Prozess <strong>und</strong> verläuft wie in Abbildung 1.6 dargestellt über viele Zwischen-<br />
stufen.<br />
Potenzielle<br />
Inhibitoren<br />
Testung auf Wirksamkeit <strong>und</strong> Toxizität<br />
“Target- and cellbased<br />
screening“<br />
“hits“<br />
Tiermodell, ADME,<br />
Toxizität<br />
Iterative medizinische Chemie<br />
Optimierung <strong>von</strong> Wirkung <strong>und</strong><br />
pharmazeutischer Eigenschaften<br />
“leads“<br />
Detailliertere<br />
Untersuchungen,<br />
Optimierung<br />
Arzneistoffkandidaten<br />
Abbildung 1.6: Stadien der Arzneistoffauffindung, modifiziert nach [208]<br />
Klinische Studien<br />
Arzneistoff<br />
Der Prozess der Arzneimittelauffindung impliziert die Synthese, die Identifizierung<br />
<strong>von</strong> Vorstufen möglicher Arzneistoffkandidaten, die physikalisch-chemische Charak-<br />
terisierung <strong>und</strong> die Testverfahren <strong>zur</strong> Bestimmung der therapeutischen Wirksamkeit<br />
potenzieller Wirksubstanzen. In den letzten Jahren konnten auf dem Gebiet der Syn-<br />
these große Fortschritte erzielt werden. Die Methode der kombinatorischen Chemie<br />
mit systematischer Kombination verschiedener Bausteine <strong>und</strong> die Methode der “ran-<br />
dom chemistry”, einem Verfahren, bei welchem Substanzen nach dem Zufallsprinzip<br />
aus γ-bestrahlten Ausgangs-Cocktails entstehen, ermöglichen die schnelle Erstellung<br />
großer Substanzbibliotheken. Doch unabhängig da<strong>von</strong> ob die Suche nach neuen Leit-<br />
strukturen <strong>von</strong> Naturstoffen, Synthese, kombinatorischer Synthese oder “random che-<br />
mistry” ausgeht, der Prozess der Arzneistoffauffindung erfordert immer vollautomati-