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Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS

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18 1. Einleitung<br />

N<br />

H 2<br />

bildung 1.3), welches schnell <strong>und</strong> reversibel an Serumproteine insbesondere an<br />

Thiole bindet, unter anderem an Trypanothion [76, 145]. Auf diese Weise können<br />

wichtige Stoffwechsel- <strong>und</strong> Transportfunktionen inhibiert werden. Wahrschein-<br />

lich führt ein Zusammenspiel aus Trypanothionerschöpfung <strong>und</strong> Hemmung der<br />

Trypanothionreduktase zum Zelltod (Abbildung 1.5, vide infra) [90,93]. Trypano-<br />

thion <strong>und</strong> Trypanothionreduktase sind die Gr<strong>und</strong>bausteine des Redoxstoffwech-<br />

sels der Trypanosomatiden [92, 150] <strong>und</strong> ersetzen das Glutathion/Glutathionre-<br />

duktase-Paar in Pro- <strong>und</strong> fast allen Eukaryoten [91]. Da Melarsoprol in Wasser<br />

nahezu unlöslich ist, wird es intravenös, in Propylenglykol gelöst, verabreicht.<br />

Propylenglykol führt jedoch häufig zu Irritationen im Gewebe. Darüber hinaus<br />

verursacht Melarsoprol in 5 % bis 10 % der Fälle eine akute Enzephalopathie, wo-<br />

bei die Hälfte der Fälle tödlich verläuft [90, 200]. Weitere Nebenwirkungen sind<br />

Übelkeit, periphere Neuropathie, Gelenkschmerzen <strong>und</strong> Thrombophlebitis [90].<br />

N<br />

N<br />

H<br />

N<br />

N<br />

NH 2<br />

Melarsoprol<br />

S<br />

As<br />

S<br />

OH<br />

HS<br />

Das Gr<strong>und</strong>gerüst dieser Arzneistoffgruppe<br />

wird als Melarsen (Melaminylphenyl-Arsen) bezeichnet<br />

SH<br />

OH<br />

N<br />

H 2<br />

2,3-Dimercaptopropanol<br />

As<br />

N<br />

H<br />

N<br />

N<br />

H<br />

N<br />

N<br />

NH 2<br />

N<br />

N N<br />

NH 2<br />

Melarsenoxid<br />

Abbildung 1.3: Spaltung <strong>von</strong> Melarsoprol in das therapeutisch wirksame Melarsenoxid.<br />

4. Eflornithin (Difluormethylornithin (DMFO), Ornidyl ® , Aventis AG)<br />

Eflornithin wurde in den frühen 80er Jahren ursprünglich <strong>zur</strong> Krebstherapie ent-<br />

wickelt, jedoch in der klinischen Prüfungsphase gegen neoplastische Erkran-<br />

kungen als zu toxisch eingestuft [22, 26]. Es erwies sich jedoch im Stadium II<br />

der Westafrikanischen Trypanosomiasis als wirksam <strong>und</strong> ist seit 1990 <strong>zur</strong> The-<br />

rapie der HAT zugelassen. Nach seiner Einführung in die Therapie glänzte es<br />

durch seine Wirksamkeit <strong>und</strong> bekam den Beinamen “Resurrection Drug”, das<br />

NH 2<br />

As<br />

O

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