Methoden zur Evaluation von Zytotoxizit¨at und Struktur ... - OPUS
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3.4 Kapillarelektrophorese 49<br />
Die effektive Ladung ergibt sich aus der Ladung des Analyten abzüglich des Ladungs-<br />
anteils der umgebenden entgegengesetzt geladenen Ionen, d. h. der Solvathülle bis<br />
<strong>zur</strong> Scher-Ebene im Modell der starren Doppelschicht der Debye-Hückel-Theorie (Ab-<br />
schnitt 3.2.2.1). Für die Trennung maßgeblich ist letztendlich das Verhältnis q/r.<br />
3.4.3 Elektroosmotischer Fluss (EOF)<br />
Wie eingangs beschrieben bestehen die eingesetzten Kapillaren aus Quarz (fused sili-<br />
ca). In wässriger Umgebung wird dessen Oberfläche durch Protolyse negativ aufgela-<br />
den [278] <strong>und</strong> es kommt wie unter Abschnitt 3.2.2.1 für die Oberfläche <strong>von</strong> Kolloiden<br />
in aquatischer Lösung beschrieben, <strong>zur</strong> Ausbildung einer elektrischen Doppelschicht<br />
in der Kapillare (Abbildung 3.9).<br />
Abbildung 3.9: Ausbildung<br />
der elektrischen<br />
Doppelschicht<br />
in der Kapillare, modifiziert<br />
nach [277].<br />
Die gebildete elektrische Doppelschicht setzt sich aus der adsorbierten Helmholtz-<br />
Schicht <strong>und</strong> der diffusen Debeye-Hückel-Schicht zusammen <strong>und</strong> besteht aus positi-<br />
ven Gegenionen <strong>und</strong> Anionen. Das an der Grenzschicht ausgebildete ζ-Potenzial ist<br />
verantwortlich für die Elektroosmose. Liegt parallel <strong>zur</strong> Oberfläche ein elektrisches<br />
Feld an, werden die Kationen in der diffusen Schicht <strong>zur</strong> negativ geladenen Kathode<br />
gezogen. Diese ziehen aufgr<strong>und</strong> ihrer Solvathülle die gesamte Pufferlösung mit sich<br />
<strong>und</strong> verursachen auf diese Weise den elektroosmotischen Fluss (EOF). Dadurch wird<br />
der elektrophoretischen Wanderung des Analyten zumeist ein mehr oder minder star-<br />
ker EOF überlagert, der zwar aktiv zum Transport der Probenzone beiträgt, nicht aber<br />
zu ihrer Trennung. Der EOF ist somit verantwortlich, dass bei anodischer Injektion<br />
auch Anionen am Detektionsfenster “vorbeiwandern”. Die Geschwindigkeit des EOFs<br />
bzw. dessen elektroosmotische Mobilität µelosm wird durch die Helmholtz-Gleichung<br />
beschrieben<br />
µelosm =<br />
ε · ζ<br />
4 · π · η<br />
(3.13)