Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

SCHULDEN-KOMPASS | TEILANALYSE C | EINLEITUNG
Ausgehend von einem handlungstheoretischen Karrierekonzept stehen die Wege in die Überschuldung
allgemein im Spannungsfeld mehrerer Einflussebenen: man denke in diesem Zusammenhang
beispielsweise an den Arbeitsmarkt bzw. die Erwerbssituation des Individuums/der Wirtschaftsgemeinschaft;
weiterhin kommt der Beratungsfunktion der Kreditgeber eine wesentliche Rolle zu
und schließlich ebenso dem Verhalten des Individuums (Haushaltsführung und -planung, Konsumverhalten
etc.). Diesen Einflussfaktoren kommt je Überschuldungsfall eine unterschiedliche
Gewichtung zu.
Die genannten Einflussebenen bzw. -faktoren auf den Überschuldungsprozess und in der Folge dessen
Ursachen sind jedoch nicht nur isoliert voneinander zu betrachten (die Differenzierung ist wie
angeführt idealtypisch), sondern insbesondere auch hinsichtlich ihrer Wechselwirkung und
Zusammenhänge, was bei den bisherigen Untersuchungen weitgehend fehlt. So vielfältig und individuell
die Überschuldungsverläufe (Wege in die Überschuldung) auch sind, die betroffenen
Personen und Haushalte weisen typische Gemeinsamkeiten auf, die es aufzuzeigen gilt:
• soziodemografische Merkmale (Alter des Haupteinkommensbeziehers,
Haushaltszusammensetzung, Einkommen etc.);
• strukturelle Merkmale (Berufsgruppenzugehörigkeit, Erwerbsstatus etc.);
• Merkmale institutioneller Einflussfaktoren, hier: Merkmale der Beratungsqualität und
-leistung der Kreditgeber vor Kreditabschluss und während des laufenden Kredites;
• Merkmale des individuellen Verhaltens und der subjektiven Handlungskompetenz
(Konsumverhalten, Haushaltsführung und -planung etc.).
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