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Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

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SCHULDEN-KOMPASS | 2. TEILANALYSEN<br />

2.1 Teilanalyse A: Auswertung des Gesamtdatenbestands der SCHUFA<br />

Zahlungsstörungen sowie Kreditausfälle können als Risiko-Indikator auf eine <strong>Überschuldung</strong>sgefahr<br />

hindeuten. Mit dieser Arbeitshypothese ist der SCHUFA-Datenbestand hinsichtlich der von<br />

Vertragspartnern gemeldeten Kredite, Kreditausfälle und Zahlungsstörungen aus den Bereichen<br />

Banken, Telekommunikation und Handel (inkl. Versandhandel) statistisch und anonymisiert ausgewertet<br />

worden. Zahlungsstörungen sind offene, ausreichende gemahnte und nicht bestrittene<br />

Forderungen. <strong>Die</strong>se werden der SCHUFA von ihren Vertragspartnern mitgeteilt.<br />

Mit den Zahlungsstörungen ergänzend ausgewertete so genannte harte Merkmale sind<br />

Eidesstattliche Versicherungen (früher Offenbarungseid), Haftbefehle zur Abgabe einer Eidesstattlichen<br />

Versicherung sowie Privatinsolvenzen. Harte sowie weiche Negativmerkmale wurden für den<br />

Schulden-Kompass 2004 nach Altersgruppen, Branchenverteilung, Kredithöhe sowie nach regionaler<br />

Verteilung auf Kreisebene untersucht.<br />

Als zusätzliche Analyse wurde erstmals das „Risikostufen-Modell“ entwickelt. Es umfasst vier für die<br />

SCHUFA erkennbare Risikostufen und beschreibt einen diskreten Verlauf von grün, gelb über<br />

orange bis rot. Im grünen Bereich sind auf Kreisebene diejenigen Personen anonym erfasst, die bei<br />

der SCHUFA kein Negativmerkmal sowie keine aktuelle Kreditverpflichtung haben und deren<br />

Risikoquote nach Score sich auf unter 10% beläuft. Im roten Bereich sind Personen erfasst mit mindestens<br />

einem der harten Negativmerkmale Eidesstattliche Versicherung, Haftbefehl zur Abgabe<br />

einer Eidesstattlichen Versicherung, Privatinsolvenz und Suchauftrag.<br />

Der ausgewertete Gesamtbestand 2003 umfasst über 340 Millionen Datensätze von über<br />

60 Millionen volljährigen Personen in Deutschland. Für die Verlaufsuntersuchungen, wie sie z.B. die<br />

Zunahme der Kreditausfälle in best<strong>im</strong>mten Regionen darstellen, wurden die Gesamtbestände 2002<br />

und 2003 miteinander verglichen. Das „Risikostufen-Modell“ ist eine Personen bezogene und keine<br />

Haushalts bezogene Betrachtung.<br />

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