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Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

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SCHULDEN-KOMPASS | TEILANALYSE C | 3.2<br />

3.2 Relative <strong>Überschuldung</strong> von Privathaushalten nach Kreditarten<br />

<strong>Die</strong> Tabellen 3.2.1 und 3.2.2 zeigen die entsprechenden Berechnungen zur <strong>Überschuldung</strong> von<br />

Privathaushalten, die mit Konsumenten- und/oder Hypothekarkreditverpflichtungen belastet<br />

(verschuldet) sind. Auf diese Tabellen beziehen sich die folgenden Abbildungen (Abb. 3.2.1 und<br />

3.2.2).<br />

Werden die notwendigen Lebenshaltungskosten der Haushalte nach den bedarfsgewichteten<br />

Sozialhilferichtsätzen bemessen (vgl. Tab. 3.2.1), dann ist etwa jeder fünfte dieser Haushalte überschuldet,<br />

wobei Haushalte mit einer hohen Negativbilanz (das monatliche Defizit beträgt mehr als<br />

200 Euro) in den alten Bundesländern etwas häufiger vorkommen als in den neuen Bundesländern,<br />

was sich unter anderem daraus erklärt, dass in den neuen Bundesländern wesentlich weniger<br />

Haushalte mit Hypothekarkrediten verschuldet sind. Stark überschuldungsgefährdet sind rund<br />

4% der Haushalte, und nochmals rd. 4% sind als überschuldungsgefährdet zu bezeichnen (vgl. Tab.<br />

3.2.1). Weder überschuldet noch an der Schwelle zur <strong>Überschuldung</strong> befinden sich 73% der<br />

Privathaushalte, die einen Konsumenten- und/oder Hypothekarkredit aufweisen unter<br />

Zugrundelegung eines Existenzmin<strong>im</strong>ums für die Lebenshaltungskosten nach dem BSHG (vgl. Tab.<br />

3.2.1, Abb. 3.2.1).<br />

<strong>Die</strong> angeführten Anteile überschuldeter Haushalte erhöhen sich, wenn das Existenzmin<strong>im</strong>um der<br />

Haushalte mittels der Pfändungsfreigrenzen berechnet wird (vgl. Tab. 3.2.2 und Abb. 3.2.2): rund<br />

ein Drittel der Privathaushalte, die einen Konsumenten- und/oder Hypothekarkredit besitzen, sind<br />

demnach überschuldet, wobei der entsprechende Anteil in den neuen Bundesländern geringfügig<br />

höher ist <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> mit den alten Bundesländern. Eine hohe <strong>Überschuldung</strong> (Negativbilanz des<br />

Haushaltes liegt über 200 Euro) weist jeder fünfte verschuldete Haushalt auf (vgl. Tab. 3.2.2). Nicht<br />

überschuldet und auch nicht an der Schwelle zur <strong>Überschuldung</strong> befinden sich bundesweit 55% der<br />

ver-schuldeten Haushalte (in den neuen Bundesländern liegt deren Anteil bei nur 51%).<br />

<strong>Die</strong> Tabellen 3.2.3 und 3.2.4 zeigen die entsprechenden Berechnungen für Haushalte, die ausschließlich<br />

durch Konsumentenkreditverpflichtungen belastet sind, also keinen (laufenden)<br />

Hypothekarkredit aufweisen. Zur Veranschaulichung vgl. Abb. 3.2.3 und 3.2.4.<br />

Werden die notwendigen Lebenshaltungskosten nach bedarfsgewichteten Sozialhilferichtsätzen<br />

berechnet (vgl. Tab. 3.2.3, Abb. 3.2.3), dann ist etwa jeder neunte Haushalt ausschließlich mit<br />

Konsumentenkreditverpflichtungen überschuldet (in den neuen Bundesländern trifft dies auf jeden<br />

siebten Haushalt zu). Etwa 80% der Privathaushalte mit monatlichen Belastungen nur aus Konsumentenkrediten<br />

sind weder überschuldet, noch befinden sie sich an der Schwelle zur <strong>Überschuldung</strong><br />

(vgl. Tab. 3.2.3). Der Anteil der überschuldeten Haushalte erhöht sich wieder, wenn als<br />

Existenzmin<strong>im</strong>um für die Lebenshaltungskosten des Haushaltes die Pfändungsfreigrenzen herangezogen<br />

werden (vgl. Abb. 3.2.4 und Tab. 3.2.4).<br />

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