Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

SCHULDEN-KOMPASS | TEILANALYSE D | 2.1 | 2.2
Weitere Analysen zeigen, dass Arbeitslosigkeit, Lebensalter und Geschlecht zur Vorhersage von
Schuldenneigung keine Relevanz (p > .01) haben. Vorhersagekraft haben eher die Testdimension
„Zahlungswissen“ sowie die soziodemografischen Variablen Bildungsabschluss und Nettoeinkommen.
Ein Grund dieser schwachen Beziehungen könnten nicht-lineare Zusammenhänge sein. Beispielsweise
ist es nicht zwingend, dass mit zunehmendem „Zahlungswissen“ die „Schuldenneigung“ linear
steigt. Es könnte bei sehr niedrigem und bei sehr hohem „Zahlungswissen“ hohe „Schuldenneigung“
vorliegen, aber bei mittlerem Wissen nur eine geringe Neigung. Daher soll die Art der
Beziehungen geprüft werden:
2.2 Art der Beziehungen
Wir prüfen zunächst die Beziehung von „Zahlungswissen“ und von „Schuldenneigung“ mit den
oben als relevant ermittelten soziodemografischen Variabeln durch Funktionendarstellungen. Die
Abbildungen 2.2.1 bis 2.2.5 zeigen, dass sich die „Schuldenneigung“ mit höherem Bildungsabschluss
und mit höherem Netto-Einkommen annähernd linear verringert (kleinere Abweichungen
können aufgrund der Streuungen vernachlässigt werden).
Schuldenneigung
Bildungsabschluss
Abb. 2.2.1 Abb. 2.2.2
Mit höherem Bildungsabschluss steigt „Zahlungswissen“ linear; ein Sprung besteht zwischen keinem
Bildungsabschluss und vorliegenden Abschlüssen.
Auch mit dem Netto-Einkommen steigt „Zahlungswissen“, was unter anderem mit den Beziehungen
des Einkommens zum Bildungsstand zusammenhängt. Vergleichsweise höheres „Zahlungswissen“
bei fehlendem Netto-Einkommen wird u.a. durch die Beziehungen zur Arbeitslosigkeit erklärbar, die
keine Beziehung zu „Zahlungswissen“ aufweist.
Schuldenneigung
Netto-Einkommen in Euro
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