Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

SCHULDEN-KOMPASS | TEILANALYSE D | 1. | 1.1
1. Kreditbedienendes Selbstmanagement
Die Pilotuntersuchung soll Wege zur Bedienung von Krediten und ihre verhaltensseitigen
Bedingungen aufdecken. Hintergrund ist die Frage, was eine gelingende Kreditbedienung von einer
misslingenden beim Vorgehen der Kreditnehmer unterscheidet. Dieses Vorgehen grenzt sich ab von
der Abhängigkeit der Kreditbedienung von der Einkommenssicherheit oder dem vorhandenen eigenen
Vermögen. Die Untersuchung soll Grundlagen für die Unterstützung des selbstverantwortlichen
Verhaltens beim Selbstmanagement in finanziell kritischen Lebenssituationen legen.
Im weiteren Verlauf werden Daten zum kreditbedienenden Selbstmanagement zunächst auf Basis
bereits vorliegender Untersuchungen analysiert. Dazu werden die Untersuchungen des Schulden-
Kompass 2003 zum Zahlungswissen und zur Einstellung zu Schulden („Schuldenneigung“) ausgewertet.
1.1 Konzeption und Hypothesen
Zunächst soll der Nutzen eines verhaltensorientierten Ansatzes erprobt werden. Er baut auf dem
Menschenbild eines zu selbständiger Lebensbewältigung befähigten lernfähigen Subjekts auf (krankhafte
Verhaltensstörungen ausgenommen). Er geht davon aus, dass folgende Grundlagen der
Verhaltensregulation gegeben sind:
1. Wissen um geeignete Vorgehensweisen
2. Wissen um Auswahlkriterien für optimale Vorgehensweisen
3. Motivationen zur tatsächlichen Nutzung dieser Wissensvoraussetzung
Im Unterschied zu hypothetischen langzeitigen Einstellungen, im Sinne von stabilen Persönlichkeitseigenschaften
(z.B. „Schuldenneigung“), werden hierbei die situationsabhängigen, veränderlichen
Beweggründe (Motive) des Handelns beleuchtet.
Auf der Grundlage von psychologischen Erkenntnissen über prinzipielle Handlungsstrategien zur
Problembewältigung wurde eine Serie von Arbeitshypothesen entwickelt. Diese Arbeitshypothesen
betreffen unterschiedliche Strategien, die sich in ihrer Eignung zur Bewältigung von Problemen
unterscheiden.
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