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Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

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SCHULDEN-KOMPASS | TEILANALYSE D | 2.2<br />

<strong>Die</strong> Aussagekraft der Merkmale „Zahlungswissen“ und „Schuldenneigung“ ist für einen verhaltensorientierten<br />

Ansatz eingeschränkt. In einer Folgeuntersuchung sollte verglichen werden, was nach<br />

Aussagen von Befragten, die selbst Kreditnehmer (Betroffene) sind, das erfolgreiche und das nicht<br />

erfolgreiche Bedienen von Krediten kennzeichnet und welche verhaltenseitigen Bedingungen dafür<br />

existieren. Des Weiteren sollten Personen ohne Kreditnahme (Nichtbetroffene) ebenso nach erfolgreichen<br />

und nicht erfolgreichen Wegen des Abbaus von Krediten befragt und die Aussagen dieser<br />

beiden Personenkreise verglichen werden. In der Pilotstudie wurden der Stichprobe (Betroffene,<br />

Nichtbetroffene sowie Kreditgebern) drei typische Szenarien zur Verschuldung mit einhergehender<br />

Zahlungsstörung vorgelegt. Es wurde geprüft, in wie fern sich die Szenarientechnik sowie deren<br />

Auswertung als Herangehensweise eignet.<br />

<strong>Die</strong> Szenarientechnik erweist sich als geeignet zum Ermitteln von Wissens- und Vorgehenserfahrungen<br />

sowie Defiziten zum Umgang mit Krediten:<br />

• <strong>Die</strong> Szenarien und die darauf fußenden Fragen werden verstanden und akzeptiert.<br />

• Das gilt für Betroffene, Nichtbetroffene sowie Kreditgeber/-vertreter (hier Banker).<br />

• <strong>Die</strong> handlungsbezogenen Unterteilungen in Handlungsnotwendigkeit und<br />

Handlungswahrscheinlichkeit und ihre Erfassungsform werden verstanden und werden<br />

als entscheidend bewertet.<br />

• <strong>Die</strong> Szenarienuntersuchung ist sensitiv für lebenspraktisch bedeutsame konkrete<br />

Situationsmerkmale, die zu unterschiedlichen Handlungskonsequenzen führen (beispielsweise<br />

werden das Ablösen von Schuldenquellen bei dem Jugendlichen (Handyvertrag)<br />

anders behandelt als bei der Familie (Auto)).<br />

• Be<strong>im</strong> Bearbeiten der Szenarien können Wissensunterschiede und Wissensdefizite <strong>im</strong><br />

Umgang mit geliehenem Geld identifiziert werden (beispielsweise mangelnde<br />

Vorstellung zur Schuldenentwicklung gemäß Zinseszins).<br />

• Be<strong>im</strong> Bearbeiten der Szenarien können Unterschiede und Defizite in Handlungsstrategien<br />

zum Finanzmanagement und zur generellen geldrelevanten Lebensführung<br />

identifiziert werden (beispielsweise zur geldbezogenen Lebens- und Haushaltsplanung).<br />

• <strong>Die</strong> Szenarienbearbeitung kann das Wissen um und das Können bezüglich kognitiver<br />

und volitiver Hilfsmittel zur geldbezogenen Lebensführung und diesbezügliche Defizite<br />

ermitteln.<br />

Insgesamt erweist sich dieses Vorgehensprinzip bei notwendigen Detailverbesserungen als geeignet<br />

zum Ermitteln zweckmäßiger Inhalte von Handlungsempfehlungen sowie der Entwicklung von<br />

Beratungsmaterialien hinsichtlich des erfolgreichen Umgangs mit Krediten sowohl für Kreditnehmer<br />

als auch für Kreditgeber.<br />

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