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Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

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INTERNATIONALER VERGLEICH C | V | 2<br />

Land<br />

Belgien<br />

Finnland<br />

Frankreich<br />

Großbritannien<br />

Niederlande<br />

Portugal<br />

Schweden<br />

USA<br />

Deutschland<br />

182<br />

Gesetzlicher Anspruch auf<br />

Guthabenkonto?<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Nein<br />

Nein. <strong>Die</strong> Banken haben sich 2000 auf eine<br />

freiwillige Selbstverpflichtungserklärung<br />

verständigt, kontolosen Verbrauchern auf<br />

Anfrage ein Guthabenkonto einzurichten.<br />

Ja<br />

Ja<br />

Nein<br />

Tabelle 12: Zugang zum Girokonto<br />

Nein. 163 <strong>Die</strong> <strong>im</strong> Zentralen Kreditausschuss (ZKA)<br />

zusammengeschlossenen Bankenverbände<br />

haben sich 1995 auf eine freiwillige<br />

Selbstverpflichtungserklärung verständigt, kontolosen<br />

Verbrauchern auf Anfrage ein<br />

Guthabenkonto einzurichten, soweit keiner<br />

der vordefinierten Ausnahmetatbestände<br />

erfüllt ist.<br />

2. Ausschluss vom „mainstream credit“<br />

Probleme mit Kontokündigungen und<br />

-verweigerungen<br />

Es gibt keine Evaluation über die Effizienz des 2003<br />

eingeführten gesetzlichen Anspruchs.<br />

Einzelne Problemfälle sind bekannt, aber statistisch<br />

nicht erfasst.<br />

Banque de France ist für Beschwerden zuständig.<br />

2000 gab es 8.225 Beschwerden. <strong>Die</strong> Banque de<br />

France vermittelt dem Beschwerdeführer eine Bank,<br />

die ihm ein Guthabenkonto eröffnet. Das<br />

Beschwerdeverfahren ist in der Öffentlichkeit wenig<br />

bekannt.<br />

15-23% der Erwachsenen sind ohne Girokonto. 160<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Problemfälle hat sich seit 2000 reduziert.<br />

Es gibt keine Evaluation über die Effizienz der<br />

Selbstverpflichtung.<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Problemfälle hat sich seit der Einführung<br />

des gesetzlichen Anspruchs (2000) reduziert.<br />

Problemfälle sind bekannt, aber statistisch nicht erfasst.<br />

2003: ca. 10,5% der Privathaushalte sind ohne<br />

Girokonto; davon gehören 59% dem<br />

Niedrigeinkommenssektor an; 161<br />

1998: 9,5% von ca. 10 Mio. U.S.-Familien sind ohne<br />

Girokonto. 162<br />

Stichprobenuntersuchung der AG SBV165 bei ca. 8%<br />

der Schuldnerberatungsstellen in Deutschland<br />

(10/2002-7/2003): 1.231 abgelehnte Kontoeröffnungsanträge<br />

und 640 Kontokündigungen<br />

waren mit dem Wortlaut der Selbstverpflichtungserklärung<br />

nicht vereinbar. ZKA: Keine konkreten<br />

Angaben zur Zahl der Beschwerden; BaFin: 166<br />

Ca. 100 Beschwerden p.a.; Bundesministerien:<br />

Ca. 10 Petitionen p.a. 167<br />

Kredite können entscheidende Vorsorgeinstrumente für Privathaushalte sein, um Liquiditätsengpässe<br />

zu überbrücken, wenngleich ihre Zusatzkosten (Zinsen, Gebühren) nicht durch materielle Vorteile in<br />

der Zukunft kompensiert werden. <strong>Die</strong> Kreditkosten für Privathaushalte mit Niedrigeinkommen sind<br />

hoch. <strong>Die</strong>ser Trend verstärkt sich, seitdem Banken teilweise dazu übergehen, ihre Kunden nach<br />

Umsatz, Risiko und Profitabilität zu segmentieren. Damit entscheidet <strong>im</strong>mer weniger das individuelle<br />

Kreditrisiko eines Kunden über die konkrete Preisgestaltung, sondern seine Zugehörigkeit zu einer<br />

vordefinierten Kunden- oder Risikoklasse. Mag auch das individuelle Zahlungsverhalten vorbildlich<br />

und damit das individuelle Kreditausfallrisiko niedrig sein, ist ein Kreditnehmer gleichwohl<br />

Gefangener seiner Kundengruppe, wenn diese insgesamt für ein höheres Ausfallrisiko steht. In den<br />

Angloamerikanischen Ländern bewirkt diese Geschäftspolitik den weitgehenden Ausschluss der

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