Die private Überschuldung im internationalen Vergleich

INTERNATIONALER VERGLEICH C | II | 1
II. Verbraucherinsolvenzen
Die Verbraucherinsolvenzen 96 machen den Bruchteil der privaten Überschuldung sichtbar, der die
Entschuldung in einem öffentlichen und formalen Verfahren sucht.
1. Eröffnete Insolvenz- bzw. Schuldenregulierungsverfahren
In allen Ländern nutzt nur ein Bruchteil der als überschuldet eingestuften Privathaushalte die
Möglichkeit eines judiziellen Entschuldungsverfahrens und beantragt die Eröffnung eines
Verbraucherinsolvenz-, Privatkonkurs- oder eines gerichtlichen Schuldenregulierungsverfahrens. 97
Land
Belgien
Finnland
Frankreich
Großbritannien
Niederlande
Portugal
Schweden
Eröffnete gerichtliche
Schuldenregulierungsverfahren
2003: 31.912
1993: 10.300
1994: 13.900
1995: 14.000
2002: 2.150
2003: 4.300 98
Sanierungsverfahren vor Gütekommissionen:
1990-31.8.1999: 826.000 Anträge (davon ca.
10% als unzulässig zurückgewiesen)
Administration Order100 :
6.000-7.000 Verfahren p.a. 101
Individual Voluntary Arrangement102 :
1997: 4.545
2000: 7.978
2003: 8.307
3/2004: 2.141
1999: 6.528
2000: 8.754
2001: 8.791
2002: 9.600
2003: 10.750
3/2004: + 10% gegenüber 3/2003
-
Anträge auf Restschuldbefreiung bei zuständiger
Vollzugsbehörde:
1994-2001: ca. 29.000 Anträge, davon ca.
11.000 gewährte Restschuldbefreiungen
seit 2002: 3.000-3.500 Anträge p.a.
Verfahren, die die Vollzugsbehörde an das
Gericht weiterleitet:
1994-1999: 4.744, davon 3.615 gerichtlich
bestätigte Schuldenregulierungen106 Eröffnete Insolvenz- bzw.
Konkursverfahren
Für die Nutzung des seit dem 2.8.2003 für
„hoffnungslos und dauerhaft Überschuldete“
geltenden gerichtlichen Verfahrens „retablissement
personnelle“ liegen noch keine Daten
vor.
1997: 19.892
2000: 21.550
2003: 28.021
3/2004: 8.524103 (nicht ausgewertet 104 )
1995-2002 (für Porto und Lissabon): 2.475 105
2003: 387 (+ 2% gegenüber 2002) 107
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